Adventsfahrt nach Wuppertal

Es war eine „schwere Geburt“ eine erfolgreiche Auswährtsfahrt nach Wuppertal beim Bergischen HC zu Stande zu bekommen. Und das im doppelten Sinne.

Zunächst war es lange unsicher, ob sich genug Wikinger für eine Bustour finden würden. Einige Wikinger hatten schon ein längeres Wochenende mit zwei Übernachtungen geplant und fehlten somit als „Busfahrer“. Aber die Werbetrommel wurde ausreichend gerührt und so konnte es mit 28 Wikingern losgehen auf eine adventliche Auswärtsfahrt.

Schon vor dem Einstieg in Flensburg wurden am Bus erste weihnachtliche Töne angestimmt. Und das sollten nicht die letzten sein. In Erinnerung an eine tolle Adventsfahrt nach Minden vor einigen Jahren, auf der Herbert für einige weihnachtliche Ohrwürmer gesorgt hatte, war er beauftragt worden, auch auf der Fahrt nach Wuppertal als Wikinger-Chorleiter zu fungieren. Und er hatte sich gut vorbereitet.....

Nachdem in Schuby weitere Mitfahrer – vor allem Roland mit den Eintrittskarten – eingesammelt wurden, gab es in Höhe des Nord-Ostsee-Kanals ein Quiz. Ingo hatte schon bei Abfahrt in Flensburg verkündet, dass es etwas zu gewinnen gäbe. Nun erfuhr Henrik, dass er der einzige Kandidat auf den Gewinn sei. Er hatte sich mit einem „geographischen Fehlgriff“ in diese Situation gebracht, der hier nicht näher ausgeführt wird. Als er richtig beantwortet hatte, dass man gerade den Nord-Ostsee-Kanal überquerte, hatte er den Preis schon gewonnen. Ein T-Shirt mit besonderem Aufdruck „Wuppertal an der Wartburg“. Quizmaster Ingo hätte keinen Preis gewonnen, da er nicht wusste, dass man auch die Eider überquerte. Aber es gab ja sowieso nur den einen Preis.....

In Hamburg wurden noch weitere zwei Mitfahrer aufgenommen. Für Carina normal, für Pascal eher eine Heim- statt eine Auswärtsfahrt, kommt er doch eigentlich aus Köln....

Nun hatte der Wikinger-Chor die angemessene Stärke und der eine oder andere Sekt, Cocktail oder das eine oder andere Flens hatte die Zungen gelockert und die Stimmen geölt. Herbert war wirklich gut vorbereitet und er hatte Und so klangen untermalt von Herberts Schellenbaum „Jingle Bells“,“Kling Glöckchen, klingelingeling“, „O Tannenbaum“ durch den Bus. Als Fangesang nicht wirklich geeignet, aber im Advent mal dran...

Dann gab es eine Premiere. In Porta Westfalica wurde mit Diana die letzte Mitfahrerein eingesammelt. Sie war schon länger an den Wikingern dran und seit kurzem ist sie „drin“. Eigentlich wäre Minden für sie die Heimmannschaft, aber ihr Herz schlägt für die SG. Und nun gab es die erste Auswärtsfahrt für sie. Und die begann erst mal mit der Mittagspause.

Danach ging es weiter auf der A2 – dem Ziel entgegen. Wie üblich wurde im Bus auch gefachsimpelt. Spekuliert wurde natürlich, wie denn die Entscheidungen über die Zukunft von Petar und Jim ausgefallen sind. Zu gerne hätte man mehr gewusst. Und die neuen Anwurfzeiten für die kommenden Spielzeiten sind auch immer wieder Thema – wie Roland treffend sagte „die kann ma sich nicht schön reden“. Heimspiele am frühen Sonntag mittag, Donnerstag statt Mittwoch als Spieltag in der Woche. Das ist nicht für jeden Fan zu organisieren.Und Auswärtsfahrten gehen fast nur noch mit Übernachtung – das wird teuer und selten zu realisieren sein. Die Wikinger sind definitiv keine Freunde dieser als ach so toll gepriesenen Neuerungen.

Da es ganz unerwartet auf der ganzen Strecke keinen Stau gab, kam der Bus mit den Wikingern schon um 16.00 Uhr an der Unihalle an. Eineinhalb Stunden vor Hallenöffnung. Viel Wartezeit, aber nicht genug Zeit, um noch etwas zu unternehmen und den Weg zur Wartburg kannte niemand ;-). Und so wurde sich die Zeit mit Bewegung an der frischen Luft, dem Verfolgen der Fußball-Bundesliga und mit Spielen vertreiben. Dann durfte der Bus noch umparken und sich direkt unten an die Halle stellen, wo auch der Mannschaftsbus parken sollte. So konnten die Wikinger die Manschaft schon beim Eintreffen begrüßen und für Hampus ein „Happy Birthday“ singen.

Dann ging es in die Halle, wo Roland Plätze hinter dem Tor gekauft hatte, weil der eigentliche Gästeblock sehr eingeschränkte Sicht auf das Spielfeld bietet. Und wenn man schon so weit fährt, will man auch das ganze Spiel sehen. Wie schon fast üblich, waren auch Familie Kierdorf und das Ehepaar Möllers beim Spiel ihrer SG in Wuppertal dabei. Die SG hat überall Fans und die Wikinger fast überall Mitglieder.

Der Hallensprecher des BHC zog eine Parallele zur Fußball-Bundesliga, wo gerade der Tabellenletzte den Tabellenführer besiegt hatte. Das sollte doch wohl auch im Handball möglich sein?! Die Wikinger waren natürlich nicht dafür.

 

Das Spiel und die zwei Punkte sollten dann aber eine schwere Geburt werden und zeigen, dass auch in der HBL der Tabellenführer nicht mal so eben beim Tabellenletzten gewinnt. Der BHC stellte eine offensive und aggressive Abwehr und spielte im Angriff mit viel Geduld und Mut. Die SG-Abwehr wirkte teilweise zu passiv und auch Mattias und Kevin hatten nicht ihren Glanztag. Dafür zeigte Christopher Rudeck, warum die SG ihn immer noch im Auge behält. Trotzdem schien die SG das Spiel in den Griff zu bekommen. Aber aus einer 6:9-Führung wurde ein 9:10-Rückstand. Bis zur Halbzeit wurde aber eine knappe 14:15-Führung zurückerobert. Aber es war nicht das leichte Spiel, das viele erwartet hatten.

Nach der Pause bauten Ljubos Jungs die Führung aus. Im Angriff spielte die SG souverän und mit viel Einsatz. Thomas kurbelte den Angriff mit viel Tempo an und Rasmus traf aus teilweise unmöglichen Positionen. Aber die Abwehr blieb weiter das Sorgenkind, zumal der BHC fast die gesamte zweite Hälfte die neue Regel ausnutzte und mit 7 Feldspielern und damit in „Überzahl“ agierte. Mit Figo sorgte ein weiterer Ex-SGer dafür, dass die SG den BHC nicht wirklich abschütteln konnte. Auf den Rängen hinter dem Tor war die Anspannung so groß wie auf dem Feld, da hatten die Wikinger nicht gerade Zeit für Späße mit dem BHC-Maskottchen. Aber am Ende konnten die Wikinger gemeinsam mit LjubosJungs über einen 29:32-Auswärtssieg jubeln.

Die Glückwunsche an Christopher Rudeck zu seiner guten Leistung fielen so natürlich auch leichter. Sein Interesse galt dann primär dem Juniorteam, dass leider parallel sein Heimspiel verloren hatte.

Vor der Halle gab es wie üblich Gespräche am Bus inclusive Geburtstagskuchen für Hampus. Und für die Wikinger ein kleiner Schrecken: Ihre Busfahrererin hatte ein kleines Malheur gehabt und sich am Knie verletzt. Vielen Dank an Jana, die Physio der SG, dass sie sich das Knie angesehen und Erste Hilfe geleistet hat. Dann konnte der Heimweg angetreten werden. Ein wenig wurden der Sieg und die Verteidigung der Tabellenführung noch gefeiert. Aber nach etlichen Stunden unterwegs kehrte dann doch zunehmend Ruhe ein. Gegen 5 Uhr morgens waren die Wikinger zurück im hohen Norden, nach zwei schweren Geburten, die am Ende viel Spaß gemacht haben.

 

[Marina]