Neue Saison - neuer Anlauf in Hannover

Erst kamen sie zögerlich, aber als die neue Saison immer deutlicher ihre Schatten voraus warf, wurde der Appetit der Wikinger auf die erste Auswärtsfahrt der Saison 2016/17 immer deutlicher. 33 Wikinger im Bus und insgesamt 46 Karten für die Wikinger, eine gute Unterstützung für Ljubos Jungs sollte gesichert sein. Zuletzt war die schwierigste Aufgabe, einen Bus zu bekommen. Alle Neubauer-Busse waren unterwegs, aber ein geliehener Bus machte sich schließlich mit den Wikingern auf den Weg nach Hannover. In den letzten Jahren gab es eher unschöne Erlebnisse in Hannover, zweimal mit einem Tor verloren, zweimal in letzter Sekunde das Unentschieden kassiert. Die SG mit einem klaren Auftaktsieg gegen Erlangen, Hannover auswärts mit überraschend hohen Sieg auswärts in der Göppinger Hölle Süd, das deutete wieder auf ein enges Spiel hin. Daher hatte Roland,der an seinem Geburtstag die Auswärtsfahrt nach Hannover antreten wollte, vorgesorgt und Jacob Heinl gebeten, gemeinsam mit der Mannschaft dafür zu sorgen, dass er auch auf der Rückfahrt noch einen schönen Geburtstag hat.

Aber erst einmal wurde das Geburtstagskind beim Zustieg in Schuby mit einem Geburtstagskuchen im Bus begrüßt. Nachdem die Kerzen (natürlich stilechte SG-Geburtstagskerzen) ausgepustet waren, gab es ein „Happy Birthday“-Ständchen.

 

Rechtzeitig war die Vollsperrung der A7 an diesem Wochenende eingeplant und so ging es auf ungewohnter Strecke in den Süden Hamburgs. Von Neumünster Süd über die A21 und die A1 ging es ein wenig länger aber immerhin staufrei bis hinter Hamburg. Beim ersten Stopp wurde Roland dann noch mehr Geburtstagskuchen präsentiert und so konnte er nach den Kurzen noch eine ordentliche Runde Kuchen ausgeben.

Der angemietete Bus war zwar nur ein Linienbus ohne Küche und Toilette, aber – und das war das Wichtigste an diesem hochsommerlichen Samstag – eine Klimaanlage. Und eine Kühlung für das Flens gab es auch. Das Crush-Eis für die inzwischen auf Wikinger-Auswärtsfahrten üblichen Cocktails hielt sich in Ralfs Kühlbox ausgezeichnet. So war die Stimmung im Bus gut. Nur Grimur saß in etwas ungemütlicher Position vor der Frontscheibe, aber das kann einen echten ísländischen Wikinger ja nicht erschüttern.

Wie schon fast obligatorisch wurden in Soltau-Ost noch weitere Wikinger eingesammelt. Nun war die Busgruppe komplett und es war Zeit für das Tippspiel. Neue Saison neues Glück meinten die meisten und tippten auf Sieg mit bis zu sechs Toren. Nur eine tanzte aus der Reihe und traute sich zwar nicht ganz gegen die SG aber auf ein Unentschieden zu setzen. „Zu Fuß nach Hause“ war nur ein Kommentar.....

Ingo und Roland nutzten die Gelegenheit, einige Mitglieder für ihre Wikinger-Jubiläen auszuzeichnen. Wo passt es besser als auf einer Auswärtsfahrt. Birte und Kristin hatten ihren Pin für 10 Jahre schon auf dem Sommerfest erhalten, bekamen aber auch im Bus noch einmal den verdienten Applaus. Applaus und Pins für 5 Jahre Mitgliedschaft gab es für Eckhard und Margret und für die drei Soltauer Frank, Anke und Mareike. Besonderen Applaus gab es für Ede Büll, der den Wikinger seit 20 Jahren treu ist. Ob er sich wohl extra für diese Ehrung noch für diese Auswärtsfahrt angemeldet hatte??

Eine gute Stunde vor dem Spiel war die Swiss Life Hall erreicht und die direkte Vorbereitung auf das Spiel konnte losgehen, ob mit Fahne aufhängen, Auswärtsbier oder Beobachtung des Aufwärmprogrammes der SG. Beim Einlaufen wurde die SG lautstark begrüßt. Vor dem Spiel gab es eine Ehrung für die Olympiamedaillengewinner beider Teams. Dann ging es aber für die dänischen Olympiasieger auf beiden Seiten gegeneinander. In Hannover steht das Publikum bis zum ersten Tor der Heimmannschaft und so waren die SG-Fans nicht böse, als Ex-SG- und nun Recken-Kapitän Torge Johannsen per 7m das 1:0 erzielte. Danach zeigte dann die SG, dass sie dieses Mal definitiv beide Punkte mit nach Flensburg nehmen bzw. Roland zum Geburtstag schenken wollten. Aus dem 1:0 wurde schnell ein 1:6 und nach 25 Minuten ein 6:15 aus Sicht der Hannoveraner Recken. Die Abwehr der SG ließ in Zusammenarbeit mit Mattias Andersson nichts zu und der Angriff der SG wirbelte die Hannoveraner auseinander. Petar Djordjic überzeugte in der ersten Halbzeit mit platzierter Wurfgewalt, Holger Glandorf war kaum zu bremsen. Dann kam Kentin Mahé ins Spiel und tanzte diverse Male die Abwehr aus. Aber auch von allen anderen Positionen strahlte die SG immer Gefahr aus. Auch die Skeptiker, die in der letzten Saison beim Verspielen eines 6-Tore-Vorsprungs in den letzten 10 Minuten dabei waren, waren spätestens 15:31 nach 51 Minuten vom Auswärtssieg überzeugt. Beim „steht auf wenn ihr für Flensburg seid“ zeigte sich nach und nach, wie viele SG-Fans in der Halle waren – über 100 mal Standing ovations für das Spiel der SG, dass schließlich überzeugend mit 35:20 gewonnen wurde. Das war eine „Ansage“, eine „Demonstration“oder einfach nur „überragend“. Entsprechend glücklich und zufrieden waren Ljubo, Maik und die Spieler nach dem Spiel. Besonders freuen sich die Wikinger immer auf ein Treffen mit dem Ex-SG-Kapitän Torge Johannsen, der zwar nicht so guter Stimmung war wie die SG-Spieler, sich aber trotzdem viel Zeit nahm und am Ende auch viel besser gelaunt war.

Eine Stunde nach Abpfiff ging es wieder zurück in den Norden. Mit zwei Punkten im Gepäck machte das viel mehr Spaß als in den letzten Jahren. Und Jacob Heinl, der wohl etwas länger geduscht und die Wikinger verpasst hatte, fragte Roland per Sprachnachricht, ob der Auftrag „Sieg zum Geburtstag“ zufriedenstellend ausgeführt wäre. Natürlich :-) !!

Auf dem Rückweg wurde dann auch noch bis zum Sieg mit Angelique Kerber im Finale der US-Open mitgefiebert. Und am frühen Sonntag morgen endete dann die erfolgreiche erste Auswärtsfahrt der neuen Saison. Hoffentlich folgen noch viele weitere. Dazu braucht es einen optimalen Spielplan mit machbaren Auswärtsfahrten und reisefreudige Wikinger. Für das erfolgreiche Auftreten sind Ljubo, Maik und die Spieler selber verantwortlich. Wir können nur unterstützen so oft und so gut es geht. Zunächst zu Hause gegen den SCM und am nächsten Wochenende machen sich dann wieder etliche Wikinger – allerdings privat - auf nach Mannheim. Nach Silkeborg und Lemgo geht es dann hoffentlich wieder mit einem großen vollen Bus.

 

[Marina]