Deutsch-Dänische CL-Party in Aalborg
Endlich mal wieder ein dänischer Gegner in der Championsleague. Das reizte nicht nur viele Wikinger sondern auch viele andere SG-Fans, so dass sich insgesamt 6 Busse auf den Weg in den Norden nach Aalborg machten.
Die Wikinger hatten ihre Abfahrtszeit auf 10.00 Uhr festgelegt. Auch wenn Heino am Abend vorher noch energisch gefordert hatte, dass doch wie üblich Schuby angesteuert werden sollte, ging der Weg dieses Mal von Flensburg aus Richtung Norden. Und die sonstigen „Schubyer" hatten sich pünktlich zur Abfahrt eingefunden – man ist ja flexibel! Heike zeigte bei ihrer Ankunft am Bus gleich noch einmal, dass sie verdient den Hauptpreis der Tombola erspielt hatte – ihr war doch nachts noch ein Reim eingefallen!
Trotz der Weihnachtsfeier am Vorabend waren die Wikinger im vollbesetzten Bus gleich munter. Bianca hatte sich zum wiederholten Male als spontane Wikingerin gezeigt und sich am Vorabend entschlossen, einen krankheitsbedingt frei gewordenen Platz zu übernehmen.
Das erste Bier schmeckte schnell, aber auch der Kaffee duftete nach der kurzen Nacht verlockend durch den Bus.
Um die Heimspiel-Atmospäre mit nach Aalborg zu transportieren, hatte Nobby eine CD mit Songs rund um die Spiele der SG dabei. Zur Einlaufmelodie wurde geklatscht und beim Schleswig-Holstein-Lied zeigte sich der ganze Bus textsicher. Nicht nur der Schuby-Stopp fehlte – auch das Schiffe-auf-dem-Kanal-Orakel konnte nicht angerufen werden. First Lady Birte überlegt kurzfristig, ob der Vejle-Fjord als Ersatz dienen könnte. Aber Kanal ist Kanal. Vielleicht könnten stattdessen Rehe an der Autobahn gelten? Das sollte aber erst nach dem Spiel entschieden werden.....
Auf ungefähr halber Strecke wurde sich dann mit der leckeren Jepsen-Wurst gestärkt und so erreichte der Bus mit den Wikingern ca. zwei Stunden vor Anwurf gut vorbereitet das Gigantium in Aalborg. Dort wurden wir von der Hölle Nord bereits erwartet und mit einem hochprozentigen Aalborger begrüßt. In Dänemark ist ja alles eher entspannt und so konnte man schon weit vor Anpfiff in das Gigantium, noch ein wenig Eishockey in den Nebenhallen sehen, ein paar Kronen ausgeben und die Plätze beziehen.
Durch ein Spalier aus Wikingern und anderen SG-Fans, die jeden Spieler lauf feierten, betrat die Mannschaft der SG das Spielfeld zum Aufwärmen. Die große Unterstützung war schon vor dem Spiel spürbar.
Gemeinsam mit den anderen SG-Fans bildeten wir Wikinger dann einen beeindruckenden Fan-Block, der sich das ganze Spiel über lauthals bemerkbar machte. Schade nur, dass es wiederholt Stress mit stark alkoholisierten Personen aus den eigenen Reihen gab, die meinten, die einzig wahre Methode der Anfeuerung zu kennen und einigen Wikingern das Fan-Sein völlig absprechen zu müssen. Bemerkenswert, dass es Leute waren, die man sonst nie bei Auswärtsspielen sieht. Schön aber auch zu sehen, dass auch von Nicht-Wikinger versucht wurde, zu schlichten. Wir haben doch alle ein gemeinsames Ziel und jeder kann sich mal dem anderen anpassen! Das hat zuletzt oft gut geklappt.
Das Spiel verlief für unsere SG sehr wechselhaft. Nach schnellem Rückstand, hatte sie sich vor allem Dank einiger energischer Aktionen von Thomas, zur Pause einen knappen Vorsprung erkämpft. Nach der Pause blieb es zunächst eng, aber dann konnte die SG sich bis auf vier Tore absetzen,nicht zuletzt weil Matze nun zahlreiche klare Chancen der Aalborger vereitelte. Aber auch das sollte noch keine Sicherheit geben. Zwei vergebene Siebenmeter von Anders eine offensive Deckung von Aalborg und plötzlich stand es kurz vor Schluss 26:26. Zum Glück bewies Steffen dann Nervenstärke vom Siebenmeter-Punkt und als Aalborg dann in den letzten Sekunden kein Tor mehr erzielen konnte, konnten wir feiern: den Auswärtssieg und den Einzug ins Achtelfinale der CL.
Auf dem Spielfeld wurde dann mit den Spielern weitergefeiert. Und Christopher Rudeck, der Søren vertreten hatte, freute sich zu hören, dass das Juniorteam auch ohne ihn einen Kantersieg über den Tabellenfünften hingelegt hatte. Ein beliebter Gesprächspartner war auch Lars Christiansen, der für das dänische Fernsehen vor Ort war. Schön, ihn so glücklich und zufrieden zu erleben, vor allem wenn man weiß, dass er eine schwere Zeit hinter sich hat. Das Buch, indem er über diese Zeit und wie er sie überwunden hat, ist leider nur auf dänisch erschienen, aber sehr lesenswert, wie man hört. Er erzählte, dass er gern viel häufiger bei Heimspielen der SG wäre, aber zu oft für den Job woanders vor Ort sein muss. Aber am Sonntag beim Heimspiel gegen Eisenach ist er vor Ort. Die Jugendmannschaft, die er trainiert und in der auch sein Sohn Frederik spielt, wird mit der SG einlaufen. Da freuen wir uns doch drauf!
Eine Stunde nach Abpfiff machten sich zufriedene Wikinger auf den Heimweg. Das war die letzte „richtige" Auswärtsfahrt in diesem Jahr. Aber einige Wikinger planen ja noch, die SG in Göppingen anzufeueren, tatkräftig unterstützt von zahlreichen Fans der Südfraktion.
Und wir hoffen natürlich, dass der Rückrunden-Spielplan noch viele tolle Auswärtsfahrten mit vollem Bus ermöglicht. Und gegen die eine oder andere schöne Championsleague-Reise haben wir natürlich auch nichts. Es muss aber nicht Kiel sein (das kennen wir schon) und Hamburg schon gar nicht (das kennen wir erst recht) – auf dem Wunschzettel ganz oben stehen so attraktive Reiseziele wie Barcelona oder Paris. Wir müssen uns wohl überraschen lassen – und bei Köln würden wir auch nicht Nein sagen ;-).
[Marina]