KÖLN - der krönende Saisonabschluss

Das Wochenende in Eisenach war für die Wikinger der Abschluss der HBL-Saison, aber noch nicht das Ende der Saison. Genauso wie die Spieler und Verantwortlichen der SG fieberten die Wikinger noch dem Final Four der Champions-League in Köln entgegen. Das erste Mal sollte die SG bei diesem Mega-Event dabei sein, das konnte man sich nicht entgehen lassen. Das Motto der Fahrt lautete "Wir fahren nach Köln, um zu feiern, dass wir dabei sind" – aber gegen mehr Grund zum Feiern hatte natürlich auch niemand etwas. Die Eröffnungsfeier am Freitag ließen die Wikinger sausen, aber feiern kann man schließlich auch unterwegs und getreu dem Motto das ganze Wochenende noch genug. Eine kleine Vorhut an Wikingern hatte es sich aber doch nicht nehmen lassen und war schon am Freitag nach Köln gereist und feierte die SG bei der Präsentation der Mannschaften und nahm das Hotel schon mal fest in Wikinger-Hand. Der Großteil startete aber am Samstag morgens um 5.00 Uhr um in Köln "#MoinMoinEurope zu sagen. Busfahrer Michael verwechselte die Fahrt zum CL-Final Four mit einer Verkaufsfahrt und wollte wissen ob "wollen Rosen kaufen?" Aber der Absatz war null und daran änderte auch der Zustieg potentieller Kunden in Schuby nichts. In Schuby war Roland verwundert, dass er angeblich schon in Flensburg zugestiegen sei. Des Rätsels Lösung: das Bus-Maskottchen – ein Bär - hieß auch Roland. Roland der Bär bildete ganz vorne im Bus ein gutes Gespann mit Grimur und für den anderen Roland war noch ein Sitzplatz im Bus frei.

 

Für einige war die Fahrt mit den Wikingern eine Premiere, so z. B. für drei junge Dänen, denen Präsi Ingo daher erst einmal die wichtigste Regel auf Auswärtsfahrten nannte: "im Bus wird nicht geschlafen – auf keinen Fall!" ;-) Elke fragte daraufhin, ob noch weitere Regeln zu beachten wären. Die eindeutige Antwort des Präsi: "NEIN!"

Trotz der frühen Zeit war also schon ordentlich etwas los im Wikinger-Bus. Geld floß hin und her, die bestellten Cocktails wurden schon einmal verteilt und einige Wikinger waren auch schon bereit für das Tippspiel. Aber das wurde noch vertagt. Bei der Fahrt über den Nord-Ostsee-Kanal wurden genug Schiffe gesichtet. "Das reicht für beide Tage." war der Kommentar. Dann wurden in Neumünster und Hamburg noch weitere Mitfahrer eingesammelt. Nach den Erfahrungen des vorigen Wochenendes hatte man sich mit Parkplatz "braun" der Arena in Hamburg eigentlich einen einfachen Treffpunkt ausgesucht. Wäre auch einfach gewesen, wenn Präsi Ingo nicht beim Abbiegen falsche Anweisungen gegeben hätte. Aber so konnte Lars mal zeigen, wie klein der Wendekreis eines 56er Busses ist. Ohne Stau ging es dann in den Elbtunnel – ein ungewohntes Erlebnis. First Lady Birte konnte es gar nicht fassen und überlegte, wie man den gewohnten Stau herbeirufen könnte. Vielleicht die Höhenkontrolle auslösen? Aber dazu waren ihre Arme nicht lang genug. Also ging es staufrei weiter bis zur ersten Pause.

Hier wurde festgestellt, dass bei der morgendlichen Einlasskontrolle ein schwerwiegender Fehler begangen wurde. Zwei der jungen dänischen Mitfahrer hielten sich eindeutig nicht an die Kleider-Ordnung! Schwarze Trainingshosen mit 3 weißen Streifen – das geht im Fanbus der SG Flensburg-Handewitt gar nicht. Umziehen oder einen ausgeben war die Devise! Präsi Ingo hatte sonst weiter alles gut im Griff und ordnete an, dass um 10.00 Uhr Zeit für Cocktails sei. Ralf sollte alles vorbereiten. Aber um 9.00 Uhr wurde der Startzeitpunkt vorverlegt. Vorher war aber Zeit für die ersten lauten Plops im Bus. Als Grundlage gab es leckere Sandwiches von Jepsen.

 

Und es war Zeit für die ersten Gesänge im Bus. "Viva Colonia".... passender geht nicht, obwohl Maren eher fand, dass das Niveau "singt".

Bei der nächsten Pause zeigte sich, dass unsere Dänen das Umziehen vorgezogen hatten – oder lag es einfach daran, dass das Wetter so schön und Zeit für Shorts war? ;-) Zügig ging es voran Richtung Köln. Und nun durfte auch getippt werden – das Ergebnis nach 60 Minuten, so wurde von Roland festgelegt. Da wusste aber noch niemand, was uns am Abend erwarten würde! 20 Tipper waren optimistisch, 4 x wurde auf unentschieden getippt und ein Tipp war gegen die SG – PFUI!

Eigentlich sollte es noch eine Mittagspause geben, aber der angesteuerte Rastplatz war überfüllt und der nächste mögliche Stopp war Köln. Um die Mittagszeit gab es das erste Mal Sicht auf das Weltkulturerbe Kölner Dom. Nach der Wartburg das zweite Weltkulturerbe innerhalb einer Woche für die Wikinger.

Obwohl der Busparkplatz der Lanxess-Arena gut ausgeschildert war, gestaltete sich die Anfahrt leicht schwierig. Ein Spurwechsel über 4 Spuren war eine zu große Herausforderung, woraufhin Nobby anstimmte: "Alle fahr'n zur Halle, alle fahr'n zur Halle...nur der Bus der Wikinger nicht..". Ingo stellte klar, dass wir nur den Frisör suchen – das machen wir immer so (Anekdote einer Auswärtsfahrt nach Hamburg). Aber irgendwann konnte der Bus in Sichtweite der Lanxess-Arena geparkt werden. Die Mittagspause wurde hier nachgeholt und noch das eine oder andere Flens geplopt, bevor man sich auf den Weg zur Halle machte, um in das Drumherum des Events einzutauchen.

Die meisten Wikinger konnten sofort in die Party vor der Halle mit Live-Musik und vielen Fans eintauchen. Aber für einige Wikinger stand noch die schwierige Aufgabe bevor, die Akreditierung für Trommeln und Fahnen zu erlangen, damit diese mit in die Halle durften. Alles war von der SG angemeldet, aber wo es die entsprechenden Pässe gab, wusste niemand so recht. So wurden wir von rechts nach links geschickt, bis wir endlich am entsprechenden Eingang ankamen. Dort trafen wir auf Astrid und Thore, die schon einmal vermelden konnten, dass die Fahnen einfach so mit hinein genommen werden konnten. Das vereinfachte die Sache schon einmal. Aber letztendlich gab es auch 3 Trommelpässe und die Wikinger konnten gut ausgerüstet in die Halle.

Wie gut, dass die SG nicht das erste Spiel hatte, so konnte man sich in Ruhe aklimatisieren und relativ entspannt das erste Spiel genießen, obwohl so mancher Wikinger auch bei dem Duell THW-Veszprem schon richtig in Stimmung war. Nachdem die erste schleswig-holsteinische Mannschaft den Einzug in das Finale geschafft hatte, nahm das Kribbeln auch bei den SG-Fans zu. Und dann war es soweit. Michael "Holzi" Holst übernahm das Kommando und zelebrierte mit dem SG-Fan-Block das Einlaufen der SG. "Einmal Flensburg – immer Flensburg" zeigte der Mannschaft: Wir stehen hinter Euch.

 

Über das Spiel ist an anderer Stelle genug geschrieben. Wir Wikinger haben es alle ohne Herzinfarkt überstanden und waren alle einfach nur überglücklich und stolz, dass unsere SG es nach fast aussichtslosem Rückstand ins Finale geschafft hatte. Stolz waren wir auch, dass die SG die Massen mit ihrem Kampfgeist so begeistert hatte, dass die Halle komplett (bis auf die Spanier natürlich) hinter ihr stand. Nach dem Spiel gab es unendlich viele Glückwünsche von Veszprem- und Kiel-Fans für die unglaubliche Energie-Leistung von Ljubo's Jungs.

Am Bus der Wikinger gab es dann die erste Siegesparty des Wochenendes und im Bus wurde aus gegebenem Anlass und auf besonderen Wunsch von Lene und Karin mit Sekt angestoßen. "Oh wie ist das schön....." war der Hit auf der Fahrt zum Hotel in Düsseldorf-Neuss. Ein Hit war auch Henrik, der ein passendes T-Shirt zum Final-Einzug der SG dabei hatte. So etwas nennt man Optimismus oder Vertrauen in die SG!! Obwohl man schon seit dem frühen Morgen unterwegs war, wurde noch die Hotelbar gestürmt. Der Barkeeper konnte einem bei dem Ansturm fast leid tun, aber er meisterte die Herausforderung mit Bravour und guter Laune. Die hatten wir natürlich auch – müde aber euphorisch so war die Stimmung! Vor dem Einschlafen wurden dann noch Online-Videos, der Bericht im Sport-Studio, Bilder und Berichte über die fantastische Leistung der SG genossen.

 

Am nächsten Morgen stärkten sich die Wikinger am reichhaltigen Frühstücksbuffet und um 11.00 Uhr ging es wieder Richtung Köln. Auf der Fahrt kam noch einmal Gänsehaut auf, als Sven-Uwe auf seinem Handy das Video des 7m-Werfens zeigte. Einfach cool unsere Jungs!

Da wir ja wieder erst das zweite Spiel hatten, nutzten die meisten Wikinger die Chance, noch ein wenig durch Köln zu bummeln und das Flair mit den vielen Fans in der Stadt zu genießen. Ein Weinfest auf dem Heumarkt und der Dom waren die Ziele. Pünktlich zum Spiel um Platz 3 war der SG-Fan-Block jedoch gefüllt. Das Vorspiel zum großen Finale zwischen der SG und dem THW endete mit dem Sieg für Barcelona, obwohl der Großteil der Halle die Ungarn unterstützte. Wie würde das Kräfteverhältnis der Fans im Finale sein? Das Kribbeln stieg.....Alle waren schon mächtig stolz auf das was die SG erreicht hatte, aber allen war auch klar, dass unsere Spieler nun mehr wollten. Aber würde die Kraft reichen???? Am Anfang des Spieles sah es nicht danach aus, aber am Ende war es JUBEL, JUBEL, JUBEL....ein unbeschreibliches Gefühl für alle, die dabei waren! Die SG ist Champions-League-Sieger – UNGLAUBLICH! UNFASSBAR!! FANTASTISCH!! Eine Flensation, wie man jetzt weiß.

 

Noch über eine Stunde lang wurde in der Halle gefeiert und gesungen und der Pokal bestaunt, den die Spieler uns immer wieder gern präsentierten. Am Bus angekommen gab es noch eine ausführliche Siegesparty auf dem Parkplatz, die im Bus nahtlos fortgeführt wurde. Dabei zeigte Henrik, dass er auf jede Situation vorbereitet war und präsentierte sein "Champions-League-Sieger 2014 SG Flensburg-Handewitt-T-Shirt". Henriks Optimismus wurde noch damit gekrönt, dass er das Tippspiel gewonnen hatte. Präsi Ingo hielt eine Sieges-Ansprache, deren Refrain "und wir haben den Pokal war!" war. Charly musste leichte Kritik hinnehmen, weil er sein SG-T-Shirt gegen ein Kiel-T-Shirt eingetauscht hatte. Aber in Siegerlaune wird vieles verziehen!!

In einem Tunnel tönte laut die Bus-Hupe während im Bus "Einmal Flensburg – immer Flensburg" skandiert wurde. Die Mannschafts-aufstellung des Champions-League-Siegers wurde natürlich auch präsentiert.

 

Die Liste der Hits war unendlich lang: "Die Nummer 1 der Welt sind wir!" wurde gefolgt von "Europa-Pokal – Europa-Pokal". Dank Timo waren die Wikinger dann auch bei der ersten und zweiten Strophe von "Flensburg international" text- und stimmsicher. Dann wurde von Präsi und Dirigent Ingo der Schwierigkeitsgrad gesteigert: "Europapokal" sollte zunächst zwei- und dann vierstimmig im Kanon gesungen werden. Nachdem das einigermaßen erfolgreich absolviert war, wurde der Wechselgesang Flensburg – Handewitt verfeinert. Auch das ging vierstimmig einige Runden durch den Bus: FLENS - BURG - HANDE - WITT. Genauso gut geht das mit: UND – WIR - HAB'N - DEN POKAL. Statt "Einmal Flensburg – immer Flensburg" klingt auch "Einmal Sieger – immer Sieger" hervorragend.

Und um die Wertigkeit des SG-Erfolges einzustufen, wurde gesungen "Ihr seid nur Deutscher Meister, ja Ihr seid nur Deutscher Meister und wir sind Champions-League-Sieger!". Wer einen Eindruck von der Party im Bus haben möchte, der muss Inga fragen – sie hat den Beweis der Sangesfreude als Video! Um Mitternacht wurde dann die Schleswig-Holstein-Hymne geschmettert.

 

Ja und dann setzte irgendwann doch leichte Müdigkeit ein – kein Wunder nach einem so ereignisreichen und emotionalen Wochenende. Vielleicht wollten man sich aber auch nur für die Party auf dem Südermarkt schonen, die von der SG angekündigt war? Am frühen Morgen waren die Wikinger zurück in der Heimat. Nach mehr oder weniger Stunden Schlaf ging für die meisten dann wirklich die Party auf dem Südermarkt weiter. Dort zeigte sich, dass einige Wikinger und SG-Spieler und unser Trainer etwas gemeinsam hatten: nämlich keine oder kaum noch Stimme. Aber alles egal: Wir waren live dabei beim größten Erfolg der Vereinsgeschichte der SG. Ein unbeschreibliches Erlebnis mit vielen bleibenden Erinnerungen. Wie sagte Dierk Schmäschke doch immer so schön: Pssssst – wir sind Champions-League-Sieger. Unglaublich aber wahr und soooooo schön!!!!!

 

[Marina]