Mission Olympia und Champions League in Hannover
Nachdem die Auswärtsfahrt nach Wuppertal nicht von Erfolg gekrönt war, hofften die Wikinger, dass ihre Unterstützung in Hannover erfolgreicher sein würde. Immerhin waren es dieses Mal 37 Wikinger statt wie nach Wuppertal „nur“ knapp 20, die Ljubos Jungs vor Ort unterstützen wollten. Dazu kamen noch Wikinger, die selber angereist waren. Der Gästeblock würde also gut gefüllt sein. Und das war angesichts der Bedeutung der Partie im Hinblick auf die erneute Qualifikation für die Champions League auch angemessen.
Auf Wikinger-Auswärtsfahrten ist es nie langweilig. Es gibt stets genug zu bereden – hauptsächlich natürlich alles rund um den Handball und die SG. Am Ende einer Saison wird natürlich viel spekuliert über den Kader der neuen Saison. Das bevorstehende Final Four in Hamburg war selbstredend auch ein wichtiges Thema. So verging die für Flensburger Verhältnisse relativ kurze Auswärtstour wie im Fluge und wir waren – trotz kleinem Umweg wegen des Marathonlaufs in Hannover - rechtzeitig an der Swiss Life Arena. Allerdings nicht rechtzeitig genug für Sandra von Wallis, die schon mehrmals hatte fragen lassen „wann seid Ihr denn endlich da?“. Denn vor dem Spiel gab es noch einen Auftrag für die Wikinger. Gemeinsam mit den Fans sollten wir zeigen, dass auch Handball-Fans Feuer und Flamme für Olympia in Hamburg sind. In allen Handball-Hallen Deutschlands sollen Handball-Fans „Hamburg meine Perle“ singen und sich damit für Hamburgs Bewerbung als Olympiastadt stark machen. Für einige Fußball-Fans unter den Wikingern war diese Lied-Auswahl ein wenig schwierig – als Werder- oder BVB-Fan zählt es nicht zu den Lieblingsliedern. Aber die ausgewählte Strophe war einigermaßen neutral und das Team von Sky war zufrieden. Wir sind gespannt, was daraus gemacht wird!
Dann war aber Zeit für die eigentliche Aufgabe: die Stimmen für Ljubos Jungs einzusetzen. Die SG legte gut los und ging locker mit 4:1 in Führung. Aber ein paar überhastete Abschlüsse und die TSV Hannover Burgdorf war wieder dran. Es entwickelte sich ein enges Spiel, dass auch von uns Fans vollen Einsatz verlangte und viele Nerven kostete. Die Führung wechselte hin und her. Besonders die Schlussphase hatte es in sich. Bei einer 25:24-Führung für Ljubos Jungs und angezeigtem Zeitspiel musste Köfi sich einen Wurf nehmen, der leider knapp übers Tor ging. Noch 1 ½ Minuten Spielzeit verblieben. Und die waren allein den Hannoveranern vergönnt. Die SG rackerte unermüdlich in der Abwehr. Eine halbe Minute vor Spielende war Zeitspiel angezeigt, aber die Schiedsrichter zeigten im Armheben keine Ermüdung und mit der Schlusssirene musste die SG den Ausgleich hinnehmen. Nach zwei Niederlagen in den beiden letzten Jahren immerhin einen Punkt bei den Recken geholt, aber das fühlte sich eher nach Niederlage an.
Der Frust saß bei Spielern und Fans tief. Wie immer gab es Aufarbeitung in vielen Gesprächen auf dem Spielfeld und am Bus. Aber die Enttäuschung konnte nicht weggeredet werden. Im Duell mit dem SCM um Platz 3 wären beide Punkte wichtig gewesen. Aber es gab auch Grund zur (Vor)freude: einige Spieler freuten sich die anstehende Spielpause, andere auf ihre Nationalteams und alle freuten sich gemeinsam auf das Saisonhighlight für die SG: das Final Four in Hamburg.
Und auf der Rückfahrt sorgte im Wikinger-Bus der inzwischen fast schon legendäre Post von Ljubo auf Facebook über die Schuld von Busfahrer Kay am Punktverlust für Erheiterung. Schön, wenn Niederlagen immer so einfach erklärbar wären :-). Und noch schöner, dass Kay und sein Stab wirklich nicht zurückgetreten sind – er wird sicher noch für viele Siege verantwortlich sein. Hoffentlich schon in Hamburg! Dann singen bestimmt auch alle Wikinger aus vollem Herzen alle Strophen von „Hamburg meine Perle“.
[Marina]