Furiose SG in Lemgo – rekordverdächtige Rückfahrt
Beim zweiten Freitags-Spiel der Saison haben wir Wikinger es geschafft, einen Bus auf die Reise zu schicken. Dem Brückentag sei Dank! In Verbindung mit dem 03. Oktober hatten wohl viele ein langes Wochenende eingeplant und konnten sich so mit auf die Reise zum TBV Lemgo machen. Zwei Wikingerinnen waren dabei noch besonders spontan. Bianca hatte einige Tage vor der Fahrt einen freigewordenen Platz übernommen. Getoppt wurde sie in der Spontanität aber noch von Jane, die dem Aufruf, den Ingrid am Morgen der Fahrt in der Wikinger-Gruppe bei Facebook gepostet hatte, gefolgt war. So blieb keine der 37 bestellten Karten ungenutzt.
Die Hinfahrt gestaltete sich zu einer regelrechten Mitfahrer-Einsammel-Tour. Schuby – das ist ja Normalität. Dank des inzwischen obligatorischen Umwegs über Husum und die A23 konnte Roland nach getaner Arbeit in Husum am ZOB zusteigen. Er wollte aber nicht verraten, ob er bereits im Trikot in der Sparkasse gearbeitet hatte. Fast hätte auch noch Ingrid in Husum zusteigen können, die zu der Zeit im Zug Richtung Hamburg unterwegs war. Kurz darauf konnten wir ihr auf der Strecke hinterher winken. Für sie war die Abfahrtszeit mit dem Bus zu früh, um von Niebüll rechtzeitig in Flensburg zu sein. Da wurde für den Hinweg die Variante mit der Bahn und der Mitfahrgelegenheit mit Carina und Carina ab Hamburg gewählt. Obwohl – in Hamburg hätte Ingrid auch noch in den Bus umsteigen können. Denn hier wurden noch Gerd und Heike sowie Jörg „eingesammelt". Nun war die Bustruppe für die Hinfahrt aber auch komplett.
Da war für Hans-Werner die Gelegenheit gekommen, eine Runde auszugeben. Lange Zeit war er krankheitsbedingt nicht mehr auf Auswärtsfahrten dabei, aber nun war es endlich wieder soweit. Und dass es soweit gekommen war, lag seiner Meinung nach auch an den Genesungswünschen der Wikinger und dafür wollte er sich mit dem einen oder anderen Kurzen bedanken. Und so schallte ein kollektives „Prost" durch den Bus. Wie gut, dass Horst, Kalli und Werner dieses Mal ihren Angel-Eimer nicht dabei hatten, sonst wären es wohl ein paar Kurze zu viel geworden.
Kurz danach war Ingrid ein zweites Mal auf der Überholspur – dieses Mal im Auto mit Carina und Carina.
Um nicht zu riskieren, dass wir zu spät an der Halle ankommen, wurde auf eine zweite längere Pause verzichtet und die Würstchen wurden im Bus serviert. Sven-Uwe, Ingo und Gerd erfüllten dabei fast jeden Wunsch – nur mit den Pommes rot/weiß für Solwey wurde es ein wenig schwierig.
Auch wenn die Voraussetzungen nicht für die SG sprachen – kein Sieg in Lemgo seit 2009, kein richtiges Training möglich nach den Lehrgängen der Nationalmannschaften: die Wikinger waren allesamt optimistisch. Ingo war ja mit +10 Toren schon extrem optimistisch. Aber dieser Optimimus wurde noch übertroffen. Busfahrer Stefan tippte einen 14-Tore-Vorsprung für die SG. Wollte er sich nur bei den Wikinger beliebt machen oder war er ein wirklicher Handball-Experte?
Auch die letzte kurvenreiche Überland-Strecke bis nach Lemgo wurde erfolgreich bewältigt und püntklich eine Stunde vor Anwurf erreichten wir Wikinger die Lipperlandhalle. Dort wurden wir schon von einer Fraktion der Ultras begrüßt und von weiteren Wikingern erwartet. Lydia war aus dem Süden angereist und Loni, Hartmut, Timo, Hanni und Thomas hatten sich statt Eintagestour für eine Übernachtungsfahrt entschieden. Dirty war gerade beruflich in der Gegend und für Christian war es quasi ein Heimspiel.
Mit Birte, Lydia, Carina, Timo und Marina an den Trommeln und diversen anderen Lärminstrumenten demonstrierten die Wikinger und der Rest der SG-Fans schon einmal, dass es der SG nicht an Unterstützung mangeln würde. Auch unsere Mannschaftsaufstellung schafften wir trotz Unterzahl fast so laut wie die Lemgoer die ihre.
Apropos Aufstellung – mit einer sehr ungewohnten Anfangsaufstellung überraschte Ljubo sowohl uns als auch den Gegner. Bogdan vertrat den verletzten Lasse auf Rechtsaußen. Steffen auf RR war noch keine Überrraschung, genauso wenig wie Jacob am Kreis und Anders auf Linksaußen. Aber dass Jim und Drasko gemeinsam in der Startformation standen, das hatte es in dieser Saison noch nicht gegeben. Das Vertrauen das Ljubo in diese Formation setzte wurde voll bestätigt. Wir Fans kamen aus dem Feiern der Tore und Abwehraktionen gar nicht heraus. Die SG legte eine rasante erste Halbzeit hin und nach 23 Minuten konnten wir Fans einen 9-Tore-Vorsprung bejubeln. Mit 8 Toren plus ging es in die Halbzeitpause. Die optimistischen Tipps von Ingo und Stefan erschienen plötzlich realistisch.
Nach der Halbzeit ging es nicht so locker weiter. Der TBV hatte sich in der Pause wohl vorgenommen, sich nicht aus der eigenen Halle schießen zu lassen. Die Intensität der Partie nahm zu und obwohl es nie wirklich spannend wurde, stieg in manchen Situationen auch auf der Tribüne der Adrenalin-Spiegel. Nicht zuletzt die Rote Karte gegen Steffen war für uns ein Aufreger. Aber die SG lies sich nicht wirklich aus dem Konzept bringen. Bis in die Mitte der zweiten Halbzeit wurde der 8-Tore-Vorsprung behauptet. Erst dann konnte der TBV ein wenig verkürzen. Aber bedrohlich nahe kam man der SG nicht mehr und so konnten wir am Ende einen souveränen Sieg unserer SG feiern. Endlich mal wieder in Lemgo gewonnen!! Jim fand das nach dem Spiel gar nicht so besonders. Er teilte uns mit, er hätte schließlich noch nie in Lemgo verloren...;-) Aber die Glückwünsche zu seiner tollen Leistung nahm er trotzdem gern an. Steffen musste sich fragen lassen, ob seine Kondition nicht für ein ganzes Spiel reiche würde. Mit einem Sieg im Rücken lässt sich eben auch über eine Rote Karte scherzen.
Am SG-Bus gab es noch reichlich Geburtstagskuchen für Jacob und Ljubo, die am Tag zuvor ihre Geburtstage gefeiert hatten. Zutaten für die Feier auf der Rückfahrt waren also vorhanden und die allseits gute Laune unserer Jungs ließ auf eine sehr fröhliche Rückreise schließen.
Auch die Stimmung im Wikinger-Bus war prächtig. Als gewünschte Ankunftszeit in Flensburg wurde kurzfristig 00.00 Uhr ausgegeben. In 1 ½ Stunden von Lemgo nach Flensburg das ginge wohl nur mit einem fliegenden Bus. Aber kurz darauf wären wir alle froh gewesen, zu der normalen errechneten Ankunftszeit wieder zu Hause zu sein. Kurz vor Hannover aber nahm das Pech seinen Lauf. Eine Vollsperrung der Autobahn nach einem Unfall führte zu fast 3 Stunden Kriechtempo bis zur nächsten Ausfahrt. Besonders bitter war die Erkenntnis, dass man am Stauende gerade mal 100m hinter der vorigen Ausfahrtmöglichkeit stand. Aber auch zurückbeamen können Busse sich nicht. Wie gut, dass auch im Wikinger-Bus reichlich Verpflegung und gute Laune vorhanden war. Nebenbei wurde so manche Psycho-Studie über das Verhalten von Autofahrern im Stau betrieben. Nachdem die 4km bis zur nächsten Ausfahrt bewältigt waren, ging es dann endlich wieder in normalem Tempo voran. Um 3.30 Uhr gab es eine halbstündige Pause in Allertal – eine Uhrzeit, zu der wir eigentlich schon wieder zu Hause gewesen wären. Um sich für die noch anstehenden mehr als 300 km zu rüsten, gab es nächtliche Pommes und Klaus schmeckte sogar um diese Zeit ein Eis. Mit 2 Punkten im Gepäck lässt sich eben alles nett gestalten.
Die Verabschiedung von Heike, Gerd und Jörg in Hamburg fiel leise aus, da inzwischen doch einige Augen müde geworden waren. Zum Glück konnnte auf dem Rückweg die kürzere Strecke durch den Rendsburger Kanaltunnel gewählt werden. Die Meldung über die Sperrung der A7 ab Jagel bis Tarp konnte uns auch nicht mehr schockieren. Um halb sieben war Schuby erreicht und Flensburg nicht mehr weit. Fast 9 Stunden Fahrtdauer von Lemgo nach Flensburg – das klingt rekordverdächtig. Rekordverdächtig war aber auch die Leistung unseres Busfahrers und die Gelassenheit mit der die Wikinger die Situation hingenommen haben.
Und eines ist sicher, wir machen uns wieder auf die Reise, um unsere SG zu unterstützen – egal wie lange es dauert! Aber dass nun erst einmal zwei Heimspiele anstehen, ist auch nicht zu verachten :-)
[Marina]