„Eine Busfahrt, die ist lustig – eine Busfahrt, die ist schön“
Na ja, seien wir ehrlich. Mannheim ist schon ziemlich weit im Süden. Aber so eine Löwenjagd ist eben auch keine Kaffeefahrt. Und die hätte es am Karfreitag bei Neubauer mehrfach zur Auswahl gegeben. Harz, Spreewald und Co standen zur Auswahl. Aber auch unsere Fahrt war wohl sehr anziehend, sodass nur Svens beherztes Eingreifen das Einsteigen von blinden Passagieren verhinderte. Ingos Ungeduld sowie das menschliche/natürliche Bedürfnis eines Wikingers sorgten aber dafür, dass wir einen Fehlstart hinlegten und eine Ehrenrunde drehen durften, da wohl trotz Nachfrage doch noch nicht alle Mann an Bord waren.
Mit kleinen Startschwierigkeiten ging es schließlich über Schuby, Neumünster und Hamburg in Richtung Badener Land. Die vorgeschriebene Lenkpause unseres Fahrers Piera und der Stau auf der A7 führten dazu, dass wir im Hannoveraner Umland zur traditionellen Mittagspause anhalten mussten. Auf Grund der Gegebenheiten in unserem Bus musste diesmal auf die gewohnten warmen Würstchen verzichtet werden. Hunger leiden musste dennoch niemand. Roland tischte ein opulentes Büffet aus Salaten, Wurst und Frikadellen auf.
Offensichtlich eilt den Wikingern ihr Ruf voraus, sodass unser Busfahrer sich auf eine feucht-fröhliche und laustarke Fahrt eingestellt hatte. Seine scherzhafte „Beschwerde“, dass er regelmäßig in den Rückspiegel schauen müsse, um festzustellen ob wir denn noch da wären, wurde von uns natürlich nur zu gerne als Einladung zur Gesangseinlage genutzt. Die angestimmten Fangesänge verkürzten gefühlt die Fahrtzeit bis zur Ankunft in Mannheim.
Im Hotel angekommen vervollständigten unsere Mitglieder aus der Schweiz nebst jüngstem Wikinger-Mitglied Jannik (2 Jahre) unsere Reisegruppe. Zum Abschluss des Anreisetages ging es dann in die Pizzeria/Eisdiele Frenks, wo wir mit üppigen und vor allem köstlichen Mahlzeiten den Tag ausklingen ließen. Bekanntermaßen sind ja Wikinger und Eis eine gerne genommene Kombination, sodass auch ein Hörnle auf dem Weg ins Hotel nicht fehlen durfte.
Am zweiten Tag stand das Kulturprogramm in Form einer Schlossbesichtigung mit anschließender Weinprobe auf dem Plan. So ging es nach dem Frühstück gemeinsam mit dem Bus ins benachbarte Heidelberg. Eine Baustelle, die veränderte Straßenführung und die nicht vorhandenen Ortskenntnisse führten dort zu einer unfreiwilligen Verzögerung durch eine Polizeistreife. Notgedrungen mussten also nun alle Wikinger aus dem Bus, da die vorgeschriebene Umleitung zu viel Zeit gekostet hätte. So konnten wir uns also bei strahlendem Sonnenschein schon auf dem Weg zur Bergbahn ein Bild von der Heidelberger Altstadt machen. Und nicht nur wir Wikinger, sondern auch der ein oder andere Tourist beneideten Jannik sichtlich um seinen Bollerwagen, der ihn ohne große Anstrengung ans Ziel brachte. Endlich und just in time am Schloss angekommen, wurden wir dort von einer historisch gekleideten Hofdame in Empfang genommen. Die Dame leitete uns auf großartige Weise durch das historische Gebäude. Aber nicht nur unsere Jungs sollten sich an diesem Wochenende sportlich betätigen. Auch wir waren an der Reihe; sehr zur Freude der übrigen Gruppen wurde uns ein historischer Tanz beigebracht und natürlich auch vor Live-Publikum aufgeführt. Und hier der Ohrwurm für alle Mitreisenden: „Nur ein kleiner Schritt, nur ein kleiner Schritt….“. Die anschließende Weinprobe fiel leider etwas spärlich aus, was aber das tolle Erlebnis nicht trüben konnte. Der Abend stand zur freien Verfügung, sodass die kulinarischen Variationen an dem Abend von Spätzlen über Pizza bis zu Nachos gingen.
Auch die Art der Spielvorbereitung wurden jedem selber überlassen. Während einige sich für einen Hauch von Sightseeing entschieden, durfte bei anderen das traditionelle Eis vor dem Spiel natürlich nicht fehlen. Pünktlich um 14:30 Uhr ging es dann voller Vorfreude mit unserem Bus in Richtung SAP Arena. Direkt nach der Ankunft wurde der Bierwagen vor der Halle quasi erobert und das eine oder andere Auswärtsbier konsumiert. Auch in dieser Halle galt wie so oft „da wo wir sind ist oben“, in diesem Fall weit oben bzw. sehr, sehr nah am Hallendach. Trotz des beschwerlichen Aufstiegs waren pünktlich zum Anpfiff alle Wikinger auf ihren Plätzen. Und der Rest ist Geschichte und hinreichend bekannt ….
Siege müssen entsprechend gefeiert werden und somit haben wir natürlich gerne etwas länger am Bus auf die Mannschaft gewartet. Mit der entsprechenden kleinen Verzögerung ging es für uns wieder auf den kurzen Weg in Richtung Norden. Damit diesmal keine Beschwerden seitens des Busfahrers kommen, wurde unmittelbar nach der Abfahrt entsprechende Gesänge angestimmt und diese auch konsequent bis kurz vor Mitternacht durchgeträllert. Erst mit Sonnenaufgang kamen wir müde aber trotzdem vom Sieg beflügelt wieder ganz oben im Norden an.