Stau, Currywurst und Auswärstssieg
Der Termin für das erste Bundesligaspiel unserer SG in der neuen Saison stand bereits früh fest: Samstag, 25 August, abends um 20:30 Uhr in Minden. Somit konnten die Wikinger bereits bei hochsommerlichen Temperaturen in die Planung für die erste Auswärtsfahrt der Saison 2018/19 einsteigen. Aufgrund der späten Anwurfzeit wurde kurzzeitig überlegt, ob man nach dem Spiel in Minden übernachten und am Sonntag ausgeschlafen zurückfahren sollte. Aber die Mehrheit der Mitfahrer war dafür, nach dem Spiel nach Hause zu fahren, um den Sonntag im Norden zu genießen.
Die Euphorie der Deutschen Meisterschaft hatte sich über die Sommerpause gut gehalten und so meldeten sich mehr als 30 Wikinger an, um die SG in Minden zu unterstützen. Um 12 Uhr ging es in Flensburg los – keine 400 km Entfernung und 8 ½ Stunden vor dem Anpfiff – das sollte doch trotz einiger „Mitnahmestopps“ passen. Sollte..... Alle hatten im Vorbericht zum Spiel von den Reiseturbulenzen der SG auf dem Rückweg vom Supercup gelesen, aber so etwas würde sich doch bestimmt nicht direkt wiederholen?! Dank Sponsor Danfoss konnte sich die Mannschaft am Samstag in den Flieger setzen, statt sich am Freitag durch den Stau zu kämpfen. Diesen Part übernahmen dafür am Samstag wir Fans. Die fast fünf Stunden, bis man endlich den Elbtunnel hinter sich hatte, waren sicher rekordverdächtig. Wie gut, dass zwei Busfahrer an Bord und dadurch keine langen Pausen nötig waren. Als wir den Tunnel endlich passiert hatten, sagte das Navi eine Ankunftszeit von 18.30 Uhr bzw. 19 Uhr voraus. Alles gut also und die obligatorische Currywurst vor dem Spiel und das Bier im Fan-Treff der GWD-Fans sollten noch zu schaffen sein. Daher waren auch alle im Bus entspannt und gut gelaunt. Die neue Mannschaftsaufstellung klappte im vorderen Teil des Busses schon sehr gut und beim Tippspiel versprühten alle Optimismus, dass der Saisonauftakt siegreich sein würde. Zudem gab es im Bus genug zu essen und zu trinken: Leckere Spieße von „Mudddi“ auf ihrer ersten Auswärtsfahrt als echte Wikingerin, großartige Muffins von Ingrid, vollmundige Rhabarberschorle (oder doch eher Sekt rosé??) von Holger, Havanna alkoholfrei (gibt es laut Ingo und Ralf ganz neu) gesund gemischt mit Cola Zero (ja, ja… ;-) ). Ausreichend Kaffee war auch dabei – sogar so viel, dass Holger der PKW-Besatzung neben uns zwei Coffee to go spendieren konnte. Für „nicht ausreichend“ wurde allerdings die Menge an Jägermeister, die Zippe dabei hatte, befunden. Gesunde Kräuter kann man ja nie genug dabei haben und so musste unterwegs noch Nachschub besorgt werden.
Die Menge des Verkehrs machte jedoch weiter Sorgen – er wurde nicht weniger und die voraussichtliche Ankunftszeit rutschte immer weiter nach hinten. Erste kleine Planänderungen wurden nötig: Der Besuch im Fan-Treff wurde vorsichtshalber schon einmal abgesagt, sehr zum Bedauern der GWD-Fans, die aber viel Verständnis hatten. Irgendwann war man damit zufrieden, zumindest das Spiel noch in voller Länge sehen zu können. Und das klappte dann zum Glück auch. Um 20.05 Uhr stiegen die Wikinger an der Kampa-Halle aus dem Bus. Diana hatte am Wurststand schon vorgewarnt, dass bald 30 hungrige Wikinger ankommen würden und so lagen genug Würstchen auf dem Grill, um die Wikinger noch vor dem Spiel zu stärken und mit der so beliebten Mindener Currywurst zu versorgen.
Vor dem Anpfiff wurde im SG-Fanblock noch einmal deutlich gemacht, wen GWD Minden zu Gast hatte: „Deutscher Meister Flensburg- Handewitt“ wurde gesungen. Der amtierende Deutsche Meister startete dann auch gut in die Partie und vor allem über die Außen wurde schnell ein 1:3 herausgespielt. Aber dann zeigte GWD, dass man in den letzten Jahren eine gute Mannschaft geformt hat und legte ein 11:7 vor. Dabei profitierten die Grün-Weißen auch von einigen Abspiel- und technischen Fehlern der SG. Aber Maiks Männer legten mal kurz einen Zwischenspurt hin und drehten das Spiel zum 13:16. Mit einer 15:18-Führung ging es in die Pause. Nach Wiederbeginn blieb die SG konstant in Führung, konnte sich aber bis kurz vor Schluss nicht wirklich deutlich absetzen. Aber als es dann kurz vor dem Ende 26:31 hieß, waren der Auswärtssieg und der damit verbundene gelungene Saisonauftakt sicher. Den Spielern war bei der anschließenden La-Ola mit den Fans die Freude darüber deutlich anzumerken. Entsprechend gut gelaunt traf man sie Minuten später auch auf dem Spielfeld. Meistertrainer Maik hatte während des Spiels die richtigen Entscheidungen getroffen, nur für das Timing bei seiner Auszeit in der zweiten Halbzeit musste er (augenzwinkernde) Kritik einstecken: Genau in dem Moment, in dem wirklich der gesamte Fanblock stand und feierte, legte er die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch und nahm den Fans dadurch den Schwung – wenn auch nur sehr kurzzeitig.
Was vor dem Spiel nicht geklappt hatte, wurde nach dem Spiel nachgeholt: Ein Besuch auf ein Getränk und einen Klönschnack im Fan-Treff. Eine seit vielen Jahren liebgewonnene Tradition. Dann gab es da aber auch noch eine andere Mission, die erledigt werden wollte: Beim Testspiel in Lübeck war in kleiner Runde mit Lasse Svan besprochen worden, dass die Spieler nach der Partie mit der geliebten Currywurst versorgt werden sollten, am Tag vor dem Minden-Spiel hatte er die gewünschte Anzahl durchgegeben. Viele Jahre hatte Anders Eggert seine Kollegen versorgt, im letzten Jahr – zum ersten Mal ohne Eggi – hatte man prompt zu lange geduscht und stand enttäuscht vor einer verschlossenen Würstchenbude. Dieses Jahr gab es also den versprochenen Fan-Service. Nicht nur die Spieler profitierten, denn wir wissen nun, dass Johannes Golla bei der MT Melsungen sicher viel gelernt hat, aber nicht, was gut schmeckt ;-). Schnell waren die bereitgestellten Portionen verteilt und vertilgt – so schnell, dass die Versorgung von Lasse und Tobbe in Gefahr geriet. So musste noch einmal Nachschub geholt werden und für Anders Eggert gab es sein Lieblingsgericht zumindest per Foto.
(Fast) pünktlich eine Stunde nach Abpfiff ging es zurück in den Norden. Genauso pünktlich wurde um Mitternacht ein Geburtstagsständchen für Jörg gesungen, ehe er gerührt seinen Geburtstagskuchen in Empfang nahm. Auf der Rückfahrt verlief auch sonst alles planmäßig, so dass dieses Mal die anvisierte Ankunftszeit auch eingehalten wurde.
Nun freuen sich die Wikinger auf das erste Heimspiel. Das letzte Mal als Göppingen in Flensburg zu Gast war, gab es ja etwas ganz Besonderes zu feiern. Dieses Mal hoffentlich einfach der erste Heimsieg der neuen Saison!
[Marina und Astrid]