Heimspiel-Atmosphäre in Skjern
Ein begrenztes Kartenkontingent und großes Interesse am Wiedersehen mit Eggi und Mogi Teil 2 – schon weit im voraus mussten die Planungen für die CL-Tour der Wikinger nach Skjern anlaufen. Schnell war die 100er-Marke an Anmeldungen erreicht und es wurde beschlossen, dass zwei Busse gechartert werden müssen. Zwei volle Reisebusse und diverse Privatfahrer machten sich schließlich auf dem Weg, um ihre SG international zu unterstützen. Eine internationale Tour, die kürzer ist als fast alle Auswärtsfahrten in der Bundesliga....
Roland hatte im Vorwege die Busfahrer auf die beiden Busse verteilt, so dass zügig alle ihren Platz in Bus 1 oder 2 fanden. Ingo machten in beiden Bussen die übliche Begrüßung und setzte diejenigen, die zum ersten Mal dabei waren unter Druck. Nur bei einem Sieg dürfe man wieder mitfahren.... Die Kontrolleure an der dänischen Grenze haben die Wikinger als unverdächtig eingestuft und winkten die Busse ohne Kontrolle durch.
Auch auf einer zweistündigen Fahrt, kann man eine Pause gebrauchen. Und so trafen sich die beiden Wikinger-Busse und der Bus der SG-Sponsorenfahrt auf einem Rastplatz kurz hinter Kolding. Aus den Gesprächen ergab sich, dass die Wikinger-Busse eindeutig die bessere und vielfältigere Verpflegung an Bord hatten. Ob nun die Pizzabrötchen von Svea und Lydias Hefezopf in Bus 1 oder Frikadellen und selbstgebackener Kuchen in Bus 2 besser waren, konnte nicht abschließend geklärt werden. Beim Tippspiel gab es reichlich Beteiligung und viel Optimismus. Nach Ingos „Ansage“ traute sich auch niemand mehr, gegen die SG zu tippen. Ein Unentschieden-Tipp war schon gewagt genug. Trotz der wie immer reichlichen Verpflegung unterwegs, war noch Platz für das dänische Nationalgericht „hot dog“ in der Skjern Bank Arena. Dort hatte man sich gut auf den Ansturm vorbereitet und schnell waren alle Wikinger versorgt.
Im Bus 1 war schon mal die Mannschaftsaufstellung geübt worden – aus gegebenem Anlass inclusive Anders Eggert und Thomas Mogensen. Im Foyer der Halle wurde das dann noch einmal lautstark wiederholt und sich auch sonst schon ein wenig eingesungen. Dierk Schmäschke, der in dem Moment vorbei kam, fühlte sich wie zu Hause.
Wie zu Hause konnte sich auch die Mannschaft fühlen. In der Halle bildete sich ein beeindruckender SG-Fanblock, der gemeinsam das ganze Spiel über für fantastische Stimmung sorgte. Das gesamte Liedgut rund um die SG wurde stimmgewaltig vorgetragen. In der ersten Halbzeit konnte die SG diese Rückendeckung noch nicht so umsetzen und das Spiel verlief noch relativ ausgeglichen – auch Dank einiger Treffer der SG-Legenden im Skjern-Trikot. Aber in der zweiten Halbzeit, als die Abwehr der SG die Fans wirklich im Rücken hatte, wurde dem Skjern-Angriff das Leben schwer gemacht. Es schien als ob die 7:6-Überzahl, die Skjern praktizierte, durch die Fans quasi ausgeglichen wurde. Aber im Endeffet war es eine fantastische Leistung von Tobbe & Co und Torbjørn im Tor. Das Liedgut wurde häufig um „Bergerud“-Rufe erweitert.
Am Ende feierte die SG mit ihren Fans einen 31:24-Auswärts- oder doch Heimsieg?!
Nach dem Spiel wurde die Mannschaft vom Fanblock noch lange gefeiert. Aber dann war natürlich auch Zeit für Begegnungen, Gespräche und Fotos mit Thomas Mogensen und Anders Eggert.
Überpünktlich eine Stunde nach Abpfiff saßen alle Wikinger wieder im Bus. Eine nette Überraschung gab es in Bus 1, der direkt vor der Halle parkte. Kurz vor Abfahrt stieg Anders Dahl-Nielsen (früherer SG-Trainer, jetzt sportlicher Leiter bei Skjern Handbold) in den Bus und bedankte sich bei den SG-Fans für die tolle Stimmung, die sie gemacht hatten. Eine tolle Geste!
Die Rückfahrt verlief in bester Stimung. In Bus 1 waren die Stimmbänder noch nicht erschöpft. Und wer auf der Auswärtsfahrt nach Lemgo dabei war, hatte ein déjà-vu: Das Lied mit endlos vielen Strophen „Deutscher Handballmeister, deutscher Handballmeister – SGW“ erklang aus dem hinteren Teil des Busses von Niels & Co. und auch die „Nacht voll Schatten“ wurde wieder intoniert. Bald wurde das Repertoire immer größer – die Hitparade wurde rauf und runter gesungen – Marianne Rosenberg, Illegal 2001 und Santiano – ein buntes Programm. Manch einer überlegte, was wohl gewesen wäre, wenn es nach Lemgo schon weitere Auswärtsfahrten per Bus gegeben hätte? Einen Wikinger-Chor, der durch Auftritte die Auswärtsfahren finanziert?
Schließlich erreicht Bus 1 als letzter wieder den Ausgangspunkt bei Neubauer-Reisen.In einem Punkt hat Bus 1 aber definitv gewonnen: während der Fahrt haben sich 3 Mitfahrer entschieden, neue Wikinger zu werden. Herzlich willkommen! Aber vielleicht zieht Bus 2 ja noch nach. Die Nichtmitglieder, die für Frikadellen und Kuchen zuständig waren, wurden jedenfalls heftig umworben.
Nach dem gefühlten Heimspiel in Skjern stehen nun die wirklichen Heimspiele gegen Szeged und Wetzlar an.Die Wikinger sind natürlich dabei und wollen auch da für Stimmung sorgen!
[Bilder: Ingrid, Text: Marina]