Berlin Berlin....
Kaum war die Auswärtsfahrt nach Berlin im Angebot bei den Wikingern, rollte auch schon die Anmeldewelle. Schon bald musste ein größerer Bus geordert werden. Das Kartenlimit von 70 Karten wurde auch zügig gesprengt. Zum Glück gab es noch einen kleinen Nachschlag, so dass den Wikingern schließlich 78 Plätze in der Max-Schmeling-Halle zur Verfügung standen. Trotzdem mussten etliche Nachfragen auf die Warteliste.
Einige Wikinger wollten die Gelegenheit nutzen und mehr Zeit in der Hauptstadt verbringen. Unter anderem eine 6-köpfige Männergruppe. Um doch echtes Auswärtsfahrt-Gefühl zu haben, sollte es aber mit dem Bus zurück gehen.
So war der Bus auf der Hinfahrt fast und auf der Rückfahrt ganz voll besetzt.
Die Vorfreude auf diese Auswärtsfahrt wurde auch nicht durch das nahende Corona-Virus getrübt. Das Heimspiel am Donnerstag gegen die MT Melsungen verlief wie gewohnt, aber in den Köpfen war die besondere Situation schon. In Dänemark war bereits beschlossen, dass die Spiele der Herre Håndbold Ligaen ohne Publikum stattfinden würden. Für das Spiel in Berlin war das zur Freude der Wikinger noch keine Thema. Und es war auch kein Thema für einen der Wikinger, zu Hause zu bleiben. Am Sonntag morgen – dem Weltfrauentag - um 7 Uhr startete der Bus in Flensburg. In Schuby gab es den üblichen Zustieg. Auf die Bemerkung, dass Lydia einen Zopf hätte, reagierten Maike und Alexandra verwundert: „Wieso, sie trägt die Haare doch offen?!“ Schnell lernten sie, dass es sich bei dem Zopf um den auf Auswärtsfahrten obligatorischen frisch gebackenen Hefezopf handelte.
Bei der Fahrt über den Kanal tauchte direkt unter der Brücke ein großes Schiff auf – das gute Wikinger-Omen für einen Auswärtssieg war perfekt.
Seit längerer Zeit wieder einmal auf einer Auswärtsfahrt dabei war Henrik. Im Vorfeld hatte er mehrfach betont, dass er kein Quiz machen wollte. Die Vorgeschichte ist zu lang, um sie hier zu berichten. Aber bei den Wikingern sagt man so etwas nicht ohne Folgen. Und so hatte Lena – obwohl (oder weil) sie gar nicht mit war, ein Quiz extra für Henrik zusammengestellt. Es gab Fragen rund um Berlin und um Henriks zweite Heimat Australien. 20 Fragen gab es zu beantworten – live am Mikrofon und mit Live-Ticker für Lena. Ingo und Zippe hatten auf eine Quote weit unter 50% getippt und wurden bei jeder richtigen Antwort von Henrik nervöser. Henrik machte Ingo fertig und sprachlos und das heißt etwas. Es ging hin bis zur Vermutung, Roland würde vorsagen oder Lena hätte Henrik vorab die Fragen geschickt. Die Belohnung – ein Bier und eine Currywurst in Berlin – war jedenfalls fast ein bisschen wenig für die großartige Leistung - 19 von 20 möglichen Punkten! Da war eine alte Scharte aber deutlich ausgewetzt.
Astrid, die wie auch Björn in Segeberg zusteigen würde, signalisierte den Wikingerinnen, dass sie mit dem Sekt nicht warten müssten. Fast hätte das Warten doch geklappt, aber nur fast... Dafür wurde Astrid getadelt, weil sie ihren Becher nicht gleich bei Einstieg parat hatte.
Als der Bus die Abfahrt „Ziegendorf“ passierte, schlug Präsi Ingo vor, dass man angesichts des Weltfrauentages doch eigentlich hier abfahren müsste. Dafür erntete er vorwiegend weibliche Ingo-Raus-Rufe.
Bei einem so vollen Bus ist der Pott beim Tippspiel gut gefüllt. Harald tippte – fast schon obligatorisch – gegen die SG. Wie gut für ihn, dass er sowieso nicht mit zurück fahren wollte. Die Androhung, nicht mit dem Bus zurück zu dürfen, gab es auch für den Fall, dass jemand den Pott knacken würde.
Bei der letzten Pause vor Berlin gab es zur Stärkung für die Wikinger leckere Wraps und Mini-Frikadellen von Tom-Tom
Auf dem Endspurt zur Max-Schmeling-Halle stellten die Wikinger fest: Flensburg ist viel schöner als Berlin! Das sollte zum Hit des Tages werden.
Als die Wikinger nach Einlass in die Halle den Gästeblock einnahmen, stellten sie fest, dass man in Berlin sehr gastfreundlich ist und die Klatschpappen-Allergie der Flensburger Fans berücksichtigt hatte. Alle Plätze in der Halle waren nämlich mit Klatschpappen ausgestattet, nur die im Gästeblock nicht. Sehr rücksichtsvoll – oder ??????
Mit Beginn des Spiels machte die Information die Runde, dass dieses Spiel wegen der Corona-Epidemie vorerst das letzte Spiel der HBL vor Publikum sein könnte. Umso mehr wollte man es genießen.
Ein Genuß war auch die Angriffsleistung der SG – allen voran Steini ließ die SG-Fans sehr oft jubeln. Da aber beide sonst so starken Torhüter der SG nicht ihren besten Tag hatten, entwickelte sich ein enges Spiel, dass erst in den Schlussminuten zugunsten der SG entschieden wurde. Gemeinsam mit der Mannschaft wurde dieser wichtige Auswärtssieg bejubelt. Und der Hit des Tages "Flesnburg ist viel schöner als Berlin" klang lautstark durch die Max-Schmeling-Halle.
Nach einem kurzen Treffen mit einigen Spielern am Mannschaftsbus ging es im nun voll besetzten Bus zurück in die Heimat. Im Bus erklangen nun – angeleitet durch die Männergruppe – Schlager. Ab 22 Uhr kehrte dann aber Ruhe ein. Gegen Mitternacht war man zurück zu Hause, unwissend, wann man das nächste Mal Live-Handball sehen würde.
(Marina)