Auf in die neue Saison

Die neue Saison hatte schon Anlauf genommen und die „Wikinger“ hatten schon diverse Gelegenheiten genutzt, um sich von der Form des Deutschen Meisters zu überzeugen. Testspiele, ob in Dänemark oder in Leck gaben erste Eindrücke, wie es ohne Tobbe und Rasmus laufen kann. Zum traditionellen Saisonauftakt – dem Jacob-Cement-Cup – der dieses Jahr unter dem Motto „Bye bye, Tobbe“ stand, kamen natürlich besonders viele Wikinger. Hier zählte nicht der sportliche Wert sondern dass Tobbe – weltbester Kapitän und Legende – einen tollen Abgang in den Handball-Ruhestand bekam. Und den bekam er definitiv – an dieser Stelle ein dickes Lob und Danke an alle von der SG, die das so toll vorbereitet hatten.

Dann rief die erste Pflichtaufgabe – das Auftaktturnier zum DHB-Pokal beim VfL Bad Schwartau/Lübeck. Hier tummelte sich auch eine ganze Reihe Wikinger im Block der SG-Fans. Viele hatten die Gelegenheit genutzt, um sich ein schönes Wochenende in der Hansestadt zu machen. Aber es gab auch die „Erfolgsfans“, die aus beruflichen oder anderen Gründen nur am Sonntag dabei sein konnten. Mit zwei deutlichen Siegen gegen die Mecklenburger Stiere aus Schwerin und den Gastgeber zogen Maiks Männer an diesem Wochenende in das Achtelfinale ein.

Dem deutschen Meister gebührt natürlich auch die Teilnahme am Supercup – gegen den amtierenden Pokalsieger, den THW Kiel. Das 100. Derby versprach schon einmal eine genauere Standortbestimmung – auch das nicht ganz ohne Wikinger-Unterstützung, wie man live im TV sehen konnte – nicht wahr Sven-Uwe?? Am Ende eines spannenden Spiels, dass auch Carsten und Hans-Jürgen live vor Ort verfolgten, konnte unser neuer Kapitän Lasse Svan schon einmal üben, wie man einen Pokal in die Höhe stemmt.

 

Beim Fußball steht es immer dem Deutschen Meister zu, die neue Saison zu eröffnen. Beim Handball gelten leider andere Regeln. Bereits am Tag nach dem Supercup eröffneten drei andere Begegnungen die Saison. Zunächst war das erste Saisonspiel unserer SG bei der MT Melsungen immerhin als Spitzenspiel auf 13.30 Uhr terminiert. Doch „König“ Fußball funkte dazwischen. Leipzig bat um Verlegung der Anwurfzeit, wegen des am gleichen Tag stattfindenden Fußballspiels von RB Leipzig. Um schwups musste der Deutsche Meister seine Partie als eine von vielen am Sonntag um 16 Uhr absolvieren.

Den „Wikingern“ war das erste Spiel um Punkte in der Saison 2019/20 jedoch wichtig genug, dass alle 26 Mitfahrer im Bus es in Kauf nahmen, erst spät in der Nacht zum Montag zurück zu sein.

Im Gegensatz zu vorigen Jahren war die Tour im Hinblick auf die Anmeldungen schnell sicher. Allerdings erschien es lange unsicher, ob Firma Neubauer auch wirklich einen Bus bereitstellen konnte. Aber letztendlich klappte auch das. Der extra angemietete Bus war zwar neu, aber die „Küche“ noch nicht betriebsbereit. Daher gab es von Roland vor der Fahrt noch per whatsApp die Information, dass Kaffeetrinker ihren Kaffee selber fertig mitbringen sollten. Und statt der sonst übliche heißen Würstchen wurden für die Mittagspause kurzfristig kalte Frikadellen besorgt. Das passte bei dem heißen Wetter vielleicht auch besser.

Marina gestand beim Einstieg in Schuby, dass sie vielleicht nicht genug Alkohol dabei hätte. Die Kanne Kaffee und die 40 Frikadellen brauchten schließlich Platz. Aber zum Glück ist auf der Fahrt niemand verdurstet. Niels und Lydia vermeldeten dann, dass es knapp werden könnte, vor dem Bus in Neumünster-Mitte zu sein. Im Bus wurde vermutet, dass Lydias traditioneller Auswärtsfahrten-Hefezopf vielleicht nicht rechtzeitig fertig war. Daher wurde sofort einstimmig beschlossen, notfalls auch „stundenlang“ auf die beiden zu warten. Schließlich ist der Hefezopf für erfolgreiche Auswärtsspiele genau so wichtig wie Schiffe auf dem Kanal. Aber kurz vor der Abfahrt wurde der Bus von den beiden überholt, wenn sicher auch unbemerkt: Die Wikinger waren nämlich mit einem Bus mit Paderborner Kennzeichen unterwegs und wegen fehlender Fahne im Rückfenster noch inkognito.

Am Parkplatz in Neumünster wurde das Inkognito aufgehoben und die Fahne von Stefan am Rückfenster angebracht.

Kurzfristig wurde mit den Fahrern Martin und Stefan diskutiert, ob nicht lieber der RSH-Kindertag

in Neumünster angesteuert werden sollte. Aber letztendlich wurden alle enttäuscht, die sich schon auf die Hüpfburg gefreut hatten und die Fahrt Richtung Kassel fortgesetzt. In Hamburg wurden die letzten Mitfahrer eingesammelt.

Irgendwann gab es nach Drängeln der Mitfahrer auch die erste Präsi-Bus-Ansprache in der neuen Saison. Vor der ersten Pause nach 2 ½ Stunden gab es dann „Präsi Ingo erklärt die Uhr“. Letztendlich wusste jeder was „¾ 2“ oder doch „¼ 3“ heißt – jedenfalls war auf norddeutsch viertel vor 2 gemeint. Jeder hatte es irgendwie verstanden und die Fahrt konnte pünktlich um 13.45 Uhr weiter gehen.

Im Bus war die Vorfreude auf die neue Saison spürbar und die nächsten Fahrten bzw. Anmeldungen dazu wurden besprochen. Dabei fiel auf, dass laut vorstandsinterner Anmeldeliste Kristin nicht mehr Mitglied bei den Wikingern ist. War sie ausgetreten? Gab es einen Grund für einen Ausschluss? Jedenfalls war das für Ingo gleich Anlass zu erklären, dass Kristin ja nun den Preis für Nichtmitglieder für die aktuelle Fahrt zu zahlen hätte – also nochmal 20€ löhnen sollte. Letztendlich gab Zippe einen einfachen Fehler in der Liste zu und machte Kristin wieder ordnungsgemäß zum Mitglied bei den Wikingern.

Apropos Mitglied bei den Wikingern: Heino, der ganz kurzfristig über Stefan für die Fahrt angeworben wurde, fühlte sich schon vor Hannover so wohl, dass er gleich einen Mitgliedsantrag auffüllte und sich für mindestens 10 Jahre verpflichtete. Das wurde im Bus genauso laut bejubelt wie die Begrüßung von „Überfliegerin Maren“, die ihre erste Tour mit den Wikingern unternahm.

Nach der Pause gab es dann den ersten Stau der Saison. Lag es vielleicht am Fahrerwechsel? Jedenfalls schaffte der Bus in den nächsten 2 ½ Stunden nicht wirklich viel Strecke. Aber den Wikingern wurde nicht langweilig. Im hinteren Teil des Busses wechselten sich die 3 DJs Ralf S, Zippe und Stefan ab. Jeder mit sehr unterschiedlichem Musikgeschmack. Wer den besten hatte, wurde nicht entschieden....

 

Vor Kassel floss der Verkehr auch noch einmal zäh und so war der Bus mit den Wikingern erst eine halbe Stunde vor Anpfiff an der Rothenbach-Halle. Der Versuch, den Bus direkt neben dem Mannschaftsbus zu parken, scheiterte zwar, aber der Bus durfte direkt vor der Halle die Wikinger „ausladen“. So war noch Zeit den Fanblock in Beschlag zu nehmen, Fahne und Trommeln an den Platz zu bringen und für das Auswärtsbier vor dem Spiel reichte es auch noch.

Dann war Zeit, Maik und seine Männer lautstark zu ihrem ersten Spiel der neuen HBL-Saison zu begrüßen. Lautstark blieb es im Fanblock – sei es, um zu unterstützen oder um sich über so manche Entscheidungen der Schiedsrichter aufzuregen – für den Sky-Kommentator anscheinend zu lautstark oder intensiv.

Ob die beiden Schiedsrichter z. B. meinten, dass Lasse Svan nicht nur die Kapitänsbinde sondern auch die Zeitstrafen von Tobbe übernehmen sollte? Die Wikinger konnten sich die beiden Zeitstrafen, die Lasse sich einhandelte jedenfalls nicht anders erklären.

Nachdem die MT Melsungen – vor allem in Person von Julius Kühn – am Anfang in Führung ging, übernahm doch bald die SG das Kommando über das Spiel – sowohl in der Abwehr als auch im Angriff. Dank einer letzten Parade von Benko ging es mit einer 2-Tore-Führung in die Kabine.

Die Hitze in der Halle machte nicht nur den Spielern zu schaffen. In der Pause drohte die Wikinger-Fahne schlapp zu machen bzw. das Panzer-Tape, mit dem sie befestigt war. Da erwiesen sich die Polizisten und Sanitäter als wahre Helfer und klebten noch einmal ordentlich nach. Vielen Dank dafür!

Nach der Pause dominierte die SG das Spiel weiter. Manch einer im Fanblock war schon früh versucht, „Auswärtssieg“ zu skandieren. Aber damit wurde dann doch bis kurz vor Schluss gewartet. Bis dahin gab es genug andere Möglichkeiten, laut zu sein – z. B. „Deutscher Handball-Meister SGW“ oder der Fan-Song „Flensburg-Handewitt“.

Am Ende ließ die SG es im Angriff ruhiger angehen. Die Hitze in der Halle hatte Substanz gekostet und die nächste Aufgabe war schließlich schon in Sicht. Aber für eine ordentliche Welle mit den Fans reichte die Kraft noch.

Nach dem Spiel war noch eine Stunde Zeit für Gespräche mit den anderen SG-Fans, den Fans der MT Melsungen oder einen Besuch am Mannschaftsbus.

Dann ging es wesentlich staufreier wieder Richtung Norden. Die Hitze hatte auch die Fans erschöpft. So war es auf der Rücktour etwas ruhiger im Bus, aber gefeiert wurden die ersten beiden Punkte der neuen Saison definitiv. Immerhin musste auf der Rückfahrt noch Bier nachgekauft werden, um ausreichend auf den Sieg anzustoßen.

Und wer seine Ruhe haben wollte, der machte es einfach wie Gerd: Einfach die Augen zu machen, Dann hört man nichts :-) .

Der Rückweg verlief so gut, dass Jörg nicht mehr im Bus in seinen Geburtstag reinfeiern konnte. Aber als Ersatz gab es von einer kleinen Runde per Telefon ein Geburtstagsständchen in die S-Bahn.

Gegen 1.00 Uhr morgens war der Bus wieder zurück in Flensburg. Die Wikinger freuten sich nun auf das erste Heimspiel der Saison gegen die RNL, aber natürlich auch schon auf die nächsten Auswärtstouren.

 

[Marina]