Savoir vivre in Marseille und Aix-en-Provence
Reisen ist schön, in die Sonne reisen noch schöner und am schönsten ist es, zu einem Handballspiel „unserer Jungs“ in die Fremde zu fahren. Besonders dann, wenn sie das Spiel dort souverän dominieren.
15 Wikinger machten sich auf nach Aix en Provence, um genau das zu erleben.
In aller Herrgottsfrühe (der Flughafen war noch geschlossen) ging es los: Über Amsterdam nach Marseille mit einem wunderschönen Anflug über das Mittelmeer.
Hotel beziehen, erste Erkundungen in der Nähe, hier ein Muffin, dort ein Bier oder einen Espresso und die Sonne genießen.
Am Abend dann ein gemeinsames Essen im Lokal um die Ecke. Einige waren zufrieden, andere hatten ein Entrecote, das sich nicht einmal als schlechte Erinnerung an die Wand nageln ließ. Aber egal, die Müdigkeit trieb uns alle zufrieden ins Bett.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Erkundung der Stadt und der hoch darüber thronenden Basilika „Notre Dame de la Garde“. Einige überwanden die 161 Meter Höhenunterschied zu Fuß, andere nutzten den Bus, dessen Fahrer uns sogar das Fahrgeld erließ, weil er 50,- Euro nicht wechseln konnte und Kartengeld nicht akzeptierte.
Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir den atemberaubenden Ausblick. Die riesige Stadt Marseille, umgeben von Bergen, sich öffnend zum Mittelmeer, die vorgelagerten Inseln (auf einer von ihnen wurde „Der Graf von Monte Christo“ gedreht), einfach traumhaft.
Weitere Eindrücke wie eine Schifffahrt zu den Inseln, der Besuch des Fischmarktes und die kleinen, malerischen Gassen, werden bestimmt in guter Erinnerung bleiben. In der Sonne noch schnell einen Cappuccino, ein Bier oder eine Cola, bevor es dann an das Abendessen ging. Pflicht war für einige natürlich eine Bouillabaisse oder typische Meeresfrüchte der Region. Lecker……
Durch die belebte Innenstadt, leider auch vorbei an stinkenden Müllbergen in den Nebengassen, ging es zurück ins Hotel.
Dann der Valentinstag: Ulli überraschte beim Frühstück mit kleinen Herzen aus Schokolade, Thorsten später mit Rosen vom Blumenmarkt. Natürlich trug er dabei seinen Wikingerhelm auf dem Kopf und wir waren alle in überbrodelnder Fanstimmung.
Mit zwei Mietwagen ging es in das nahegelegene Aix en Provence, der Heimatstadt der gegnerischen Mannschaft „Pauc“. Dort wollten wir in ein Parkhaus, mussten aber feststellen, dass eines unserer Autos die erlaubte Einfahrtshöhe von 1,90 Meter überschritt. Da Wikinger aber für alles eine Lösung haben, wurde beschlossen, das Parkhaus anzupassen. Zwei starke Männer waren nötig, um die abgehängte Höhenbegrenzung an der Einfahrt hochzuheben und schon passte der Wagen durch und das Problem war beseitigt.
In der Stadt zeigten wir uns den Einwohnern von unserer besten Seite. In Fankleidung, immer den Slogan: „Einmal Flensburg – immer Flensburg“ auf den Lippen, kamen wir schnell mit den Einheimischen in Kontakt. Der Wikingerhelm hatte es besonders den Kindern angetan. Kirchen und verwinkelte Gassen wurden von uns in Augenschein genommen, bevor es dann endlich zur futuristisch anmutenden Halle losging. Das Innere der Halle einfach toll: Gepolsterte Sitze mit Armlehnen und ein VIP-Bereich, der die Zeit bis zum Spiel zu einem Erlebnis machte. Erlesenes „Finger Food“, Champagner und sogar kleine Hot Dogs fanden den Weg in unsere Mägen.
Endlich Anpfiff: Schon in den ersten Minuten wurde deutlich, das „unsere Jungs“ sich von Pauc nicht die Butter vom Brot nehmen lassen wollten. Zu keiner Phase des Spiels entstand der Eindruck, dass es kritisch werden könnte. Natürlich lag das auch an unserer lautstarken Unterstützung. Wir hatten oft das Gefühl, dass die Pauc-Fans gar nicht so recht wussten, wie es so richtig geht, die eigene Mannschaft zu unterstützen.
Am Ende gab es einen Sieg mit 8 Toren vor, bei uns nur fröhliche Gesichter, noch ein wenig Genuss in der VIP-Lounge und ein kurzes Hallo mit unserer Mannschaft.
Spät, aber immer noch voll von positiven Eindrücken die Rückfahrt. Probleme beim Tanken der Autos (die Selbstbedienung an den Zapfsäulen war mehr als gewöhnungsbedürftig) verzögerten zwar die Rückkehr, konnten unsere Freude über den Tag aber nicht trüben.
Die Heimreise am nächsten Tag war mit wunderbaren Flügen über Paris nach Hamburg eigentlich völlig entspannt, wenn da nicht die Sache mit den Koffern gewesen wäre. Drei Koffer kamen einfach nicht auf das Gepäckband. Uwe, Ulli und Harry warteten vergeblich und mussten schließlich akzeptieren, dass es den Koffern in Paris besser gefiel und sie noch eine Nacht dort bleiben wollten.
Dennoch ein positives Fazit: Wenn Wikinger eine Reise machen, sind immer ein paar Abenteuer dabei, „brüllen“ wir die Mannschaft zum Sieg und sind sicher, dass wir der SG in anderen Orten Europas helfen können!
[Holger]