Wikinger erobern THW-Land
„Wikinger erobern THW-Land“ - so hieß die Einladung zur Sommeraktion 2018 der Wikinger. Die Idee zu dieser Sommeraktion entstand in der Runde einiger Wikinger bei einem Besuch der Kieler Woche 2017. Warum als Fanclub nicht einmal einen nicht-handball-bedingten Ausflug nach an die andere (falsche) Förde machen? Mit Astrid gäbe es dazu noch die perfekte ortskundige Reiseleiterin. Wer Ísland kann, kann doch wohl auch Kiel???
Und so ging es zur Sommerpause 2018 in die konkrete Planung. Als Termin wurde schließlich der 08. Juli ausgewählt – eine mögliche Terminkollision mit einem WM-Spiel der deutschen Fußballer war damit ausgeschlossen. Eine unnötige Überlegung, wie sich letztendlich herausstellte... Die Kollision mit ihrem Geburtstag war für Lydia dagegen nicht schlimm – so hatte sie ein schönes Programm und viele nette Wikinger als Geburtstagsgesellschaft. Und was den Termin auch perfekt machte: Was ist schöner, als als Fan des frisch gebackenen Deutschen Handballmeisters einen Ausflug nach Kiel zu machen?? Dementsprechend stolz trugen viele der teilnehmenden Wikinger das „Deutscher-Meister-T-Shirt“ oder andere SG-spezifische Kleidung. Und so war nicht zu übersehen, wer im THW-Land unterwegs war. Nicht zuletzt wurde Astrid für ihre tolle Planung mit bestem Wikinger-Reisewetter belohnt.
In Kleingruppen ging es mit dem Zug zum Kieler Hauptbahnhof. Die meisten ab Flensburg und einige ab Jübek (oder doch nicht, Jörg??), Schleswig, Owschlag und Rendsburg. Beide Züge rollten gegen 10.00 Uhr in Kiel ein. Beate und Petra waren da mit dem Auto schon lange vor Ort – irgendwie hatten sie Abfahrtszeit der Züge mit der Ankunftszeit in Kiel verwechselt. Aber letztendlich konnte Reiseleiterin Astrid alle 22 Wikinger plus Ole zum Fähranleger lotsen, von wo aus es auf dem Wasser weitergehen sollte. Mit dem Fördedampfer ging es durch die falsche Förde mit einigen Zwischenstopps Richtung Laboe. Die Wikinger hatten Zeit, ausgiebig zu schnacken und nebenbei die schöne Aussicht zu genießen, Astrid hatte extra eine Segel-Regatta als Attraktion anzubieten. ;-) Besonders Ole war immer wieder von Segelbooten, Frachtern und Marineschiffen begeistert, auf die er mit leuchtenden Augen hinwies. Die erwachsenen Teilnehmer waren währenddessen gefragt, an einem Quiz rund um Kiel, den THW und natürlich die SG teilzunehmen. Dabei waren Suchmaschinen, Telefonjoker und hilfreiche einheimische Mitreisende als Hilfe verboten. Es rauchten so manche Köpfe, als es darum ging, wann der THW zum ersten Mal Deutscher Meister wurde. Und wer weiß schon, wie hoch der Kieler Rathausturm ist oder aus welcher Kieler Randgemeinde Rune Dahmke kommt? Das Ergebnis des letzten Derbys in Kiel wussten die Wikinger schon eher - wobei allerdings die meisten Teilnehmer das gleiche, aber leider falsche, Ergebnis tippten. Es war auch gut, Wissen über die (ehemaligen) Spieler des SG-Juniorteams zu haben... Als alle Quiz-Bögen eingesammelt waren, nutzte doch so mancher das Internet, um zu sehen, ob er mit seiner Antwort richtig lag.
In Laboe angekommen, ging es entlang der Promenade zum Marine-Ehrenmal. Dort war die Wahl, 341 Stufen zu erklimmen oder mit dem Fahrstuhl in die Höhe zu fahren. Einige Wikinger waren sportlich und einige nutzten die Technik – alle wurden mit einem fantastischen Ausblick aus 85 Meter Höhe belohnt. Bevor es dann zur Picknickstelle, die von oben schon zu sehen war, ging, wurde noch U-995 besichtigt. Auf dem Weg dorthin stimmten einige Wikinger die passende Melodie aus dem Film „Das Boot“ an. Der Weg durch das enge und bis in den letzten Winkel ausgenutzte U-Boot war eindrücklich und vermittelte doch nur einen kleinen Eindruck vom Dienst auf so engem Raum.
Danach ging es Richtung Strand, wo in Elkes Auto die Zutaten für ein Picknick warteten. Elke hatte sich extra früh auf den Weg nach Laboe gemacht, um einen schattigen Parkplatz für das so köstlich beladene Auto zu ergattern. Schnell war klar, Astrid und ihre Mutter hatten keine Mühen gescheut und ein wirklich fantastisches Picknick gezaubert – in Abend-, Nacht- und früher Morgenarbeit. Minifrikadellen, Hähnchennuggets, Blätterteiggebäck mit Füllung, eingebackene Oliven, Laugengebäck, Pizzabrötchen, Käse, Gemüse, Dips, Obst, Gemüsemuffins, Kuchen und natürlich – neben vielen anderen kühlen Getränken – Sekt, um auf Lydia anzustoßen. Der Auftrag von Elke und Astrid an die Wikinger lautete, dass nicht zu viel übrig bleiben durfte – und so lecker wie alles war, war das auch kein Problem... Neuigierig beäugt von anderen Strandbesuchern wurde kräftig zugelangt und genossen. Als Dankeschön gab es für Elke eine Wikinger-La-Ola, als sie mit den – wie von ihr gewünscht wenigen – Resten wieder von dannen fuhr.
Für die Wikinger ging es nun zum Anleger, um mit dem Fördedampfer zurück Richtung Kiel zu schippern. Ausstieg war an der Reventloubrücke, wo Astrid im „Nordwind“ - passend ausgesucht in Anlehnung an den Hit von Lars Christiansen und wegen der Flensburger-Pilsener-Sonnenschirme – Tische reserviert hatte. Mit Blick auf die Förde sowie den schleswig-holsteinischen Landtag passten nach dem leckeren Picknick noch Eis und Waffeln sowie Getränke in die Wikinger-Speisekarte. Hier gab es auch noch die Siegerehrung für das Quiz und für das Reiseziel passende Geschenke als Preis – z. B. Kieler Aquavit oder schokoladige Kieler Sprotten und Fanartikel (nein nicht des THW) sondern von Holstein Kiel. Der erste Preis symbolisierte besonders gut die Verbindung SG und Kiel: Es gab eine SG-Erima-Jacke, die der „Kieler Jung“ und Wikinger Thore gestiftet hat, der immerhin schon einmal in der Bundesliga das Tor der SG gehütet hat. Das Siegerpodest bildeten Lydia, Christoph und Marina. In Anlehnung an die diesjährige Platzierung des THW bekamen aber auch die Plätze 4 (Ralf) und 5 (Jörg) einen Preis.
Dann war es Zeit, sich auf den Weg zum Bahnhof zu machen. Unterwegs wurde ein Blick ins - leider verwaiste - Seehundbecken, auf einen Kreuzfahrer sowie das eine oder andere sehenswerte Gebäude geworfen. Um kurz vor 18.00 Uhr hatte Reiseleiterin Astrid alle Wikinger wieder in den richtige Zügen verstaut. Alle waren begeistert von dem schönen Tag und sich einig: Kiel und sein Umland sind auch ohne Handball eine Reise wert.
Und: Die Wikinger haben Thomas Mogensen etwas voraus, der war nämlich noch nie außer zum Handball spielen in Kiel. Und wir finden, er hat etwas verpasst ;-)
[Text: Marina, Fotos: Marina & Astrid]