Kleine Reisegruppe, strapaziöse Anreise - aber fantastisches Spiel
Der 17. September ist noch zu früh für eine große Auswärtstour mit Übernachtung - so machen sich nur vier Wikinger aus dem hohen Norden auf den Weg in den wilden Süden. In Göppingen freuten wir uns dann, unsere Süd-Wikinger aus München zu treffen. So häufig sieht man sich ja nicht.
Unsere Anreise sollte sich ausnahmsweise mal nicht problemlos entwickeln. Eine Stunde nach Abfahrt fanden wir uns an einer Autowerkstatt in Rendsburg wieder - das Auto hatte seinen eigenen Willen und meinte mal gemütlich mit wenig Tempo gen Süden rollen zu wollen. Wir waren allerdings ganz anderer Meinung - die freundlichen Mitarbeiter des Autohauses fanden glücklicherweise den Übeltäter und tauschten einen defekten Schlauch aus. Wenn auch nicht gewohnter aber wesentlich verbesserten Leistung konnten wir weiterfahren. Aber es durfte nicht mehr zu viel passieren - auch wenn die Reparatur nur eine halbe Stunde gedauert hat - uns fehlte bereits knapp eine Stunde von unseren insgesamt 4 Stunden Plus, die wir unter anderem zum Einchecken im Hotel nutzen wollten. Wir kamen staufrei durch den Elbtunnel - aber vor Hannover stockte es dann wieder recht heftig - für 16 km brauchten wir über eine Stunde!
Nun sollte uns außer den notwendigen Pausen bitte nichts mehr aufhalten. Schließlich liegen noch ein paar Kilometer zwischen Hannover und Göppingen. Irgendwo war dieser Wunsch offensichtlich auf offene Ohren gestoßen - bis auf 10 Minuten auf der Landstraße kurz vor Göppingen kamen wir für den Rest gut durch. Nur das Einchecken mussten wir auf später verschieben. Aber da wir wegen der in Göppingen stattfindenden Messe eines Modelleisenbahnherstellers waren wir in einem Hotel am Stuttgarter Flughafen untergebracht - und diese hat 24 Stunden Rezeption - in sofern kein Problem. Unterwegs wurden wir mit schönen Ergebnissen des SG-Unterbaus versorgt. Danke, Astrid!
Wir waren rechtzeitig an der Halle und wurden wie immer sehr freudlich begrüßt. Es ist immer wieder nett, in die EWS-Arena zu kommen. Auch wenn die Fans die Halle während der 60 Spielminuten zur Hölle Süd machen - vor und nach dem Spiel ist es immer eine freundliche Atmosphäre dort.
Gestärkt mit allerlei Leckerein, die in der Halle angeboten wurden, konnten wir also in dieses Spiel gehen. Was für ein Krimi, eine Abwehrschlacht. Aber ein grandioser Auftritt unserer Mannschaft - so wollen wir sie sehen. Couragiert, schnell auf den Beinen, hochkonzentriert, mitreißende Emotionen. Es machte einen Riesenspaß zuzusehen. Sicher waren wir am Ende wieder um ein paar Jahre gealtert - was für eine Spannung. Aber Handball ohne Spannung wäre ja langweilig ...
Nach dem Abpfiff brachen alle Dämme - Jubel bei allen Beteiligten im SG-Lager. Endlich mal wieder in Göppingen gewonnen und nach dem Heimsieg gegen Lemgo auch auswärts gezeigt, dass in dieser Saison durchaus mit unserer SG zu rechnen ist und Kiel ein böser Ausrutscher war.
Bevor wir uns auf den Weg zum Hotel machen, nahmen wir uns noch viel Zeit, um Gespräche in lockerer Atmosphäre zu genießen, viel zu lachen - diesen perfekten Abend perfekt ausklingen zu lassen.
Vermutlich schliefen wir mit einem Grinsen im Gesicht ein und wachten Sonntag mit dem selbigen wieder auf. Einfach nur begeistert - wir waren uns einig - dieses Spiel und diese Mannschaft ist jede kleinen Stressituationen zu Reisebeginn wert gewesen ...
Sonntag gegen 9.30 Uhr traten wir die Heimreise an. Unterwegs erreichte mich eine SMS, in der mir "angedroht" wurde, dass die Punkte im Februar wieder abgeholt werden würden ;o) Keine Chance -wir verstecken die so gut, dass ihr sie nicht findet ;o) .Wir durften uns eine halbe Stunde lang den schönen Harz von der Autobahn aus ansehen - aber ansonsten ging die Rückfahrt komplikationslos :) Ein schönes Wochenende ging zu Ende ... und wir freuen uns auf den DHB-Pokal in Minden am Mittwoch.
[Ingrid]