We don't like mondays...

Montagsspiele sind doof – und so waren es nur wenige Wikinger, die sich am 11.09.2023 auf den Weg nach Lemgo machten. Die einen schon vormittags, um noch einen Stadtbummel zu machen, und andere später mit Bahn oder Auto. Sie alle einte der Wunsch, die Mannschaft gemeinsam mit anderen SG Fans zu unterstützen und so den „Lemgo-Fluch“ (zwei Niederlagen in den letzten beiden Saisons) zu besiegen. Es sollte halbwegs gelingen…

Lena, Annika und „Muddi“ machten sich bereits um 10 Uhr fröhlich auf den Weg und freuten sich auf eine Stadtbesichtigung vor dem Spiel. Doch ein brennender LKW und andere Staugründe auf der A7 sorgten dafür, dass sie erst um 16:30 Uhr an ihrer Unterkunft, dem „Lütt Hüsken“ ankamen. Nach einer kurzen Erkundung des kleinen Fachwerkhauses ging es per „Fanmarsch“ zur Halle.

Petra machte sich derweil in Berlin auf den Weg und wählte für die Anreise die Bahn, die prompt jedes Klischee erfüllte: Der geplante Zug fiel aus. Aber davon lässt sich ein SG Fan natürlich nicht aufhalten und so nahm sie halt den nächsten. In Lemgo angekommen, fuhr ihr dann noch der Bus vor der Nase weg, aber wenig später kam der nächste und so erreichte die Buten-Flensburgerin ebenfalls pünktlich die Halle.

 

Astrid startete nach einem halben Bürotag um 13 Uhr an der anderen Förde und kam erstaunlicherweise nahezu staufrei durch, so dass sie nur kurz nach den anderen an der Halle ankam.

 

Vor der Halle stärkten wir uns erst einmal mit Pommes und Currywurst (kein Vergleich zu Minden!) und einem Kaltgetränk. Bei 32° C ohne Windhauch war letzteres auch bitter nötig. Erfreut stellten wir fest, dass sich zahlreiche SG Fans auf den Weg gemacht hatten, wobei viele aus dem Lemgoer Umland (das in diesem Fall bis Köln reichte) stammten. Es ist immer wieder schön, wenn man erlebt, dass unsere SG nicht nur im Norden die Handballfans begeistert.

Als wir in die Halle gingen, atmeten wohl alle erst einmal durch: Es war fast kühl, auf jeden Fall sehr angenehm. Allerdings sollte sich dies später ändern...

 

In Lemgo ist es immer schwierig, die Fanclub Fahne sichtbar zu platzieren. Wir wählten dafür die hinteren Sitzreihen des Gästeblocks, da die dortigen Plätze nicht verkauft waren. Es fehlte ein wenig Panzertape zum Befestigen, doch wir hatten vorgesorgt – Ingrid (die bereits am Sonntag angereist war) hatte etwas mitgebracht. Allerdings mussten wir sie gar nicht bemühen, denn wir konnten die nachhaltige Variante wählen: An der Hallenwand klebten einzelne Panzertape-Streifen. Vielleicht waren sogar noch einige von unseren früheren Besuchen dabei – auf jeden Fall hielten sie unsere Fahne prima an Ort und Stelle.

Über das Spiel ist an anderen Stellen ausführlich berichtet worden und so halten wir nur fest, dass es am Ende mit Ach und Krach zu einem 31:31-Unentschieden für unsere Farben reichte. Trotzdem gab es natürlich den gegenseitigen Applaus nach dem Spiel.

#ImmerGemeinsam

 

Recht konsterniert verließen wir die Halle, hatten wir uns doch alle nach dem Derbysieg ein bisschen mehr erhofft. Aber wir wussten auch, dass uns erneut das Glück hold gewesen war und es auch eine Niederlage hätte werden können.

Am Bus hatten sich zahlreiche Fans versammelt, doch unsere Jungs ließen lange auf sich warten. Das Fehlerfestival musste wohl auch bei ihnen erst einmal verdaut werden. Ljubo nahm sich bei den verschiedenen Grüppchen Zeit für einen Klönschnack und warb um Geduld: „Wir brauchen noch ein wenig Zeit, aber wie haben eine gute Mannschaft. Davon bin ich überzeugt!“ Das sind wir auch!

 

#DerKevin brachte die Obstkiste der Mannschaft zum Bus, ehe er sich zu uns gesellte und die derzeitige Situation gut auf den Punkt brachte: „Wir sind zurzeit unser größter Gegner.“ Man merkte ihm an, wie sehr ihn die vergebenen Chancen und die vielen Fehler wurmten. Aber das typische Kevin-Lächeln ließ trotz der Selbstkritik nicht lange auf sich warten.

 

Wir hatten gerätselt, welche Farbe das neue Shirt der Mannschaft hat und uns auf „Bordeaux“ geeinigt. Allerdings waren wir uns auch sehr sicher, dass unsere Spieler das anders nennen würden. Rot vielleicht oder lila. ABER: weit gefehlt! „Bordeaux!“, kam es wie aus der Pistole geschossen, als wir erst Kevin und später Jóhan befragten. Der gesamte Mannschaftstross bedankte sich kurz oder ausführlich für die Unterstützung und wünschte eine gute Heimreise. Es waren (wie immer) sehr nette Klönschnacks am Bus, die uns alle wieder lächeln ließen.

 

Um kurz nach 22 Uhr machten sich Petra und Astrid auf den Heimweg und hatten eine etwas unheimliche Begegnung, als auf der Landstraße plötzlich ein unbeleuchteter Rollerfahrer vor ihnen auftauchte. Mutig oder verrückt? Eine gute Stunde später stieg Petra in Hannover aus und konnte sich für ein paar Stunden ins Hotelbett legen, ehe um halb sechs der Zug nach Berlin fuhr. Astrid sauste weiter durch die Nacht und war um halb zwei zurück an der anderen Förde.

 

Lena, Annika und "Muddi" hatten auf dem Heimweg quasi Geleitschutz durch zwei Lemgoer Spieler, ehe es für die drei in der Unterkunft nach einer erfrischenden Dusche noch einen Absacker in Form von Lenas legendärem Rhabarber Schnaps und Sekt gab. Am Dienstagmorgen hingen schwarze Wolken über Lemgo – ein Gewitter drohte. Doch das konnte die Mädels aus dem Lütt Hüsken nicht vom Frühstück im Café um die Ecke abhalten. Anschließend holten Annika und „Muddi“ den Stadtbummel nach und ließen sich vom Regen nicht die Laune verderben. Beim Mittagessen vor der Heimreise hatten sie mit Niels Versteijnen und Nicolai Theilinger sogar zur Reise passende Tisch-Nachbarn.

Lena fuhr nach dem Frühstück mit dem Zug weiter in die Heimat und haderte auch an diesem Tag mit reichlich Verspätung. (Was aber noch gar nichts war im Vergleich zu ihrer Rückreise am Freitag, aber das ist eine andere Geschichte...)

Am frühen Abend waren Annika und "Muddi" wieder in Flensburg und Lena am Niederrhein.

 

Mit der Unterstützung von reichlich Kaffee hatten derweil Petra und Astrid den Arbeitstag überstanden. Einig waren sich alle fünf: Für unsere Jungs lohnen sich auch verrückte Touren, ganz unabhängig vom Ergebnis.

 

Am 22.09. steht das nächste Auswärtsspiel der SG an. Dann wieder mit Unterstützung durch eine Busladung Wikinger und hoffentlich einem besseren Ergebnis.

 

Text: [Lena & Astrid]

Fotos: [Lena, Annika & Astrid]