Sightseeing und zweimal Handball in Zagreb

Ein bisschen was von einem Abenteuerurlaub war schon dran, an der Fahrt der Wikinger nach Zagreb, um die SG beim Auswärtsspiel in Sesvete zu unterstützen. Wer davon ausgegangen war, dass es einen Start-Ziel-Sieg geben würde, wurde enttäuscht. Aber der Reihe nach:

Schon die Anfahrt zum Flughafen Hamburg wurde für eine Wikingergruppe zur Zitterpartie – ein platter Autoreifen sorgte für Aufregung. Die Unterstützung anderer Clubmitglieder half aber, das Problem zu lösen und auf den letzten „Drücker“ erreichten letztlich alle den geplanten Flug nach München. Von dort ging es dann direkt weiter nach Zagreb.

Hotel beziehen, ein wenig akklimatisieren und ab ging es in die wunderschöne Innenstadt. Mia, derzeit Lehrerin dort, den Wikingern verbunden durch Kontakte bei einem früheren Aufenthalt in Flensburg, führte uns durch „Ihre“ Stadt, vermittelte Wissenswertes und sorgte für Kribbeln im Bauch, als es mit der Zahnradbahn von der Unterstadt in die Oberstadt ging. Was für eine Aussicht auf die Gegend!

Klar, dass am Abend die typisch kroatische Küche Einzug in unsere Mägen halten sollte. Mia hatte es geschafft, trotz des dortigen Feiertages ein Lokal zu überreden, extra für uns zu öffnen und kulinarische Highlights auf den Tisch zu bringen. Perfekt!

 

Der Dienstag, ganz im Zeichen des Spiels gegen Sesvete wurde zunächst genutzt, um im Botanischen Garten oder in der Innenstadt alle darauf aufmerksam zu machen, dass Wikinger da sind. Kathedrale, Wochenmarkt und andere Sehenswürdigkeiten wurden dabei nicht ausgespart. 

Eine Stärkung noch vor dem Spiel, ein Wiedersehen mit Mia und die Halle, eine Schulsporthalle mit 950 Plätzen, wurde geentert. Hier mussten wir alles geben, um der Mannschaft schlussendlich doch noch zu einem Erfolg zu verhelfen. Zäh und geprägt vom erbitterten Widerstand der Kroaten, insbesondere des Torhüters, verlief das Spiel. Aber gewonnen, immerhin. Einige Spieler beruhigten uns nach dem Spiel und behaupteten, dass immer alles unter Kontrolle war. Okay…..

Der Mittwoch war zunächst der Tag des Regens und der falschen Deutung von Sinneswahrnehmungen. Mit durchnässten Klamotten ging es in das Museum der Illusionen. Wir alle waren fasziniert von dem, was sich unser Gehirn aufgrund der vorhandenen Informationen zusammendichtete und waren jedes Mal überrascht von der dann immer simpel anmutenden Auflösung. Einiges wird noch lange als Rätsel in unseren Köpfen bleiben. 

Spontan der Entschluss, in die Zagreb Arena zu fahren, um bei der Partie Zagreb – Magdeburg schon mal wieder Champions League Luft zu schnuppern. 

Eine ganz andere Halle, bis zu 15000 Sitzplätze, davon leider nur ganz wenige besetzt. Eintritt wird nicht erhoben, weil sonst noch weniger Zuschauer kommen würden. Ligaspiele mit nur 100 Zuschauern sind dort keine Seltenheit.

Wir bekamen Plätze direkt im kroatischen Anhängerblock, durften dafür aber nicht die Magdeburger anfeuern, ansonsten hätten wir uns unter dem Dach der Halle, bei den zahlreich angereisten Magdeburger Fans, wiedergefunden. Egal, das Spiel war geprägt vom Tormann Mandic, der Musche und Co schier zur Verzweiflung brachte. Neue Kontakte mit einheimischen Fans rundeten den Abend ab.

Rückflug! Was für eine Überraschung am Flughafen! Trainer und Spieler des SC Magdeburg saßen mit uns in der Maschine nach München. Viele Gespräche vermittelten den Eindruck, dass auch die Jungs aus Sachsen-Anhalt nicht so recht wussten warum der Misserfolg zurzeit die Oberhand bei Ihnen hat. Dazu passt dann auch, dass ihr Weiterflug von München nach Berlin annulliert wurde und die Heimfahrt mit dem Zug angetreten werden musste. Was für ein Pech.

Wir jedenfalls hatten pünktliche Weiterflüge, schlechtes Wetter in Schleswig-Holstein, trotzdem eine gute Heimfahrt und zwei Tage weiter das Spiel gegen Lemgo in eigener Halle. Fazit: Was für eine Woche!!!

Die Reise wie immer ein Erlebnis vor allem dank der perfekten Organisation von Roland, Danke! 

 

Text: Holger

Bilder: Reisegruppe